Der Kugelfisch macht sich im Mittelmeer breit und türkische Fischer ärgern sich über den fremden Fisch. Bis zu 1000 Kugelfische werden alleine von im Golf von Antalya täglich aus dem Wasser gezogen. Abnehmer gibt für den exotischen Fisch keine.
Der Hasenkopf-Kugelfisch ist über den Suezkanal aus dem Roten Meer in das Mittelmeer gewandert. Dort besitzt der Fisch keine Fressfeinde und kann so bis zu 1 Meter groß und bis zu 7 Kilogramm schwer werden. Der Kugelfisch frisst vor allem Tintenfische, Krabben, Shrimps oder Oktopus. Hier liegt aber das zweite Problem des Exoten: Er macht sich an den Netzen der Fischer zu schaffen, in denen seine Beute gefangen wird. Dabei zerstört er die Netze häufig.
Kleiner Beißer, großer Schaden
Obwohl er nur vier Zähne hat, ist der Biss eines Kugelfisch stark genug, um harte Schalen zu spalten. Damit sind auch die relativ weichen Netze kein Hindernis. So findet man auch gerne mal in dem Magen eines Kugelfisches abgebissene Angelhaken. „Der Schaden pro Fischer liegt umgerechnet bei 450 Euro pro Jahr“, erläutert Ekin Akoglu, Meeresbiologe an der Odtü-Universität in Ankara. Das sind Kosten, die besonders Klein-Fischereien, die durchschnittlich 340 Euro im Monat verdienen, stark belasten.
Verkaufen lässt sich der Kugelfisch schwer, da er ein für den Menschen tödliches Gift in seiner Leber erzeugt. Dieses Gift verursacht Muskellähmungen und kann unter anderem zum Herzstillstand führen.
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Ökologische Plage: Regierung setzt Kopfgeld auf Kugelfisch aus
Aber nicht nur für die Fischer ist der Kugelfisch ein Problem. Durch seine rapide Ausbreitung belaste er immer stärker das Ökosystem im Meer. Daher hat die türkische Regierung ein Dekret erlassen, in dem man für die Abgabe eines Hasenkopf-Kugelfisches fünf Lira, rund 50 Cent, erhält. Für weniger häufig vorkommenden Kugelfischarten erhält man eine halbe Lira.
Ein ähnliches Programm gab es bereits vorher, doch dieses Mal ist es unbefristet und umspannt nicht nur den Hasenkopf-Kugelfisch. Die Fischer in Antalya scheinen diese Maßnahmen für sinnvoll zu halten: Man habe bereits erste Ideen für spezielle Fangsysteme.
Quelle: pnn.de