Schadet das beliebte Eisstockschießen oder Schlittschuhfahren den Fischen? Der Stoffwechsel der wechselwarmen Fische läuft im Winter auf Sparflamme. Verdauung, Atmung und Herzschlag sind deutlich reduziert, viele Arten der stillen Gewässer erleben eine winterliche Ruhezeit. Sind die Fische gesund, und ist das Gewässer ausreichend groß und tief, werden von ihnen flächenmäßig und zeitlich begrenzte Aktivitäten auf der Eisfläche schadlos erduldet. Das ist vor allem beim Eisstockschießen der Fall. Die Eisstöcke selbst sind zwar sehr laut und rumpeln deutlich, die Bahn ist aber begrenzt, und die Teilnehmer halten sich in deren unmittelbarer Nähe auf. Eisläufer nutzen meist große Eisflächen, die Kufen verursachen erhebliche Geräusche und Schwingungen, die unter Wasser weit spürbar sind. Fischteiche, in denen Karpfen, Schleien, Hechte und andere Fische überwintern, sind maximal 1,5 Meter tief und dichter mit Fischen besetzt als natürliche Gewässer. Werden hier die Fische aufgeschreckt und durch den Teich gescheucht, kommt es zu Verlusten. Deshalb ist laut Fischereigesetzen Eislaufen und Eisstockschießen auf wirtschaftlich genutzten Teichen grundsätzlich verboten (der sog. Gemeingebrauch ist eingeschränkt). Es liegt im Ermessen des Teichbesitzers, Ausnahmen zu gestatten bzw. einzelne Teiche den Winter über fischfrei zu lassen, damit deren Eis benutzt werden kann.
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