Vier Jahre hatten die Wale Ruhe vor isländischen Fischern. Nun möchte Islands Fischereimillionär Kristján Loftsson in diesem Sommer die Waljagd wieder aufleben lassen.
Fischereimillionär will wieder Waljagd in Island
Seine Ankündigung steht in krassem Gegensatz zu Aussage von Ministerin Svandis Svavarsdottír vom Fischeriministerium. Diese hatte noch vor einem Monat behauptet, dass nach Auslauf der bestehenden Fangquoten bis 2023 wohl keine Regierungslizenzen zum Walfang mehr ausgestellt würden. Das Töten von Walen sei wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen.
„Wir werden in diesem Jahr die Jagd auf Finnwale fortsetzen“, erklärt hingegen der Fischereimillionär. „Wir werden im Juni beginnen und im September aufhören, soweit das Wetter mitspielt.“
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Harpunen mit Explosivgeschossen müssen vernichtet werden
„Das ist die Reaktion eines Walfängers, der nicht mit der Vergangenheit abschließen kann. Es ist höchste Zeit, die explosiven Harpunen zu vernichten und den Walfang möglichst schnell, und nicht erst in 2023 zu beenden. Die Internationale Walfangkommission hat aus gutem Grund ein Moratorium, also eine Aufschubklausel, für den kommerziellen Walfang verhängt. Daran sollte sich Island halten“, äußert sich Fabienne McLellan, die Co-Leiterin der OceanCare-Kampagne zur Beendigung des Walfangs.
Island und Norwegen sind die beiden letzten Länder in Europa, die unter Missachtung des Moratoriums immer noch Wale zu kommerziellen Zwecken jagen. Dabei schanzen sie sich gegenseitig Fangquoten zu.
Vier ruhige Jahre
2018 wurden 146 Finnwale und 6 Zwergwale in isländischen Gewässern getötet, danach hatten die Meeressäuger vier Jahre Ruhe vor den Jägern. Die selbst zugewiesenen Fangquoten von 161 Finnwalen und 217 Zwergwalen pro Jahr läuft 2023 aus.
Dabei wird das Walfleisch gar nicht von den Isländern gekauft und gegessen, sondern geht als Exportgut nach Japan, wo ebenfalls noch Wale gejagt werden. Finnwale gehören zu den größten Tierarten der Erde und sind mittlerweile als gefährdet eingestuft.
Quelle: Iceland Review