Um sein Hausgewässer, die Geeste in Bremerhaven, frei von Metallschrott zu halten, geht Marcel Pache regelmäßig mit einem Magneten ans Wasser. So zieht er unter anderem alte Fahrräder aus dem Fluss, doch auch Waffen waren schon unter seinen Funden. Zwar hat er die Fundsachen immer ordnungsgemäß abgegeben, doch sein guter Wille wurde dem Magnetfischer nun zum Verhängnis. Pache hat eine Anzeige erhalten – und muss nun vielleicht mehrere 100.000 Euro Strafe zahlen.
Magnetfischen ist in Bremen verboten
Für seine „Aufräumarbeiten“ nutzte Pache einen Bergungsmagneten, der auch große Gewichte tragen kann. Er wusste allerdings nicht, dass das Magnetfisch in Bremen vollständig verboten ist. Ausgerechnet dort gelten besonders heftige Strafen. Der 46-jährige Pache und seine Familie fielen aus allen Wolken, als die Anzeige ins Haus kam.
Die Strafe für unerlaubtes Magnetfischen liegt laut bussgeldkatalog.org bei 100.000 Euro. In schweren Fällen können sogar bis zu 500.000 Euro fällig werden.
Um legal als Magnetfischer am Wasser zu sein, bräuchte Pache eine Genehmigung der Landesarchäologie. Diese ist für jeden erforderlich, der „nach Bodendenkmälern gräbt oder diese mit technischen Hilfsmitteln sucht“, so steht es im Bremischen Denkmalschutzgesetz. Auch an einem Gewässer ist sie demnach notwendig. Ein in diesem Zusammenhang eher merkwürdig anmutender Zusatz besagt außerdem, dass jemand, der ohne eine solche Genehmigung erwischt wird, „auf Anforderung der Landesarchäologie unverzüglich den früheren Zustand wiederherstellen“ müsse. Das dürfte allerdings nicht eintreten – immerhin würde das bedeuten, dass Pache seinen Fund wieder in die Geest werfen müsste.
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Keine Genehmigung für den Magnetangler – weil eine Anzeige vorliegt
Pache versuchte bereits, eine Genehmigung für das Magnetfischen zu bekommen. Zuletzt bekam er sie jedoch nicht, weil momentan eine Anzeige gegen ihn vorliegt. Verständnis dafür hat er keines. „Alle reden von Umweltschutz“, sagte er im Gespräch mit der Bild. „Aber wenn man etwas tut, wird es verboten.“
Magnetfischen ist nicht ungefährlich. Insbesondere, wenn zum Beispiel Waffen oder Munition gefunden werden, können dabei Menschen verletzt werden. Je nach Bundesland sollte man sich daher umfassend informieren, ehe man mit einem Magneten statt einer Angelrute ans Wasser geht. Selbst, wenn man aus einem ehrbaren Grund wie dem Umweltschutz loszieht.