Der Megalodon, oder wissenschaftlich Carcharocles megalodon genannt, war ein Urzeit-Gigant, der vor 23 Millionen Jahren in den Weltmeeren lebte. Der riesige Megalodon erreichte dabei eine Größe von bis zu 20 Meter mit einem sagenhaften Gewicht von über 100 Tonnen. Vor circa 2,6 Millionen Jahren ist er nach Schätzungen zufolge wieder von der Erde verschwunden. Diese Zahlen wurden von einem Forscherteam der Züricher Universität mit Hilfe von über 200 gefundenen Wirbeln und Zähnen berechnet.
Mit seinen 18 bis 20 Metern Länge und Gewichten von 50 bis 60 Tonnen erinnert der Megalodon eher an einen großen Gelenkbus als an einen Haifisch. Während seiner Herrschaft war er der weltweit größte Räuber. Warum aber starb der Megalodon vor rund 2 Millionen Jahren aus? Mitarbeiter des Paläontologischen Instituts und Museums der Universität Zürich vermuten, dass der Riesenhai aus Nahrungsmangel ausgestorben ist. Frühere Studien hatten gezeigt, dass sich der Gigant von Walen und anderen Großhaien ernährte.
Doch dann kamen andere Meeresräuber als Konkurrenten dazu: Schwertwale etwa, aber auch moderne Haie, die alle viel flinker waren als der Megalodon und ihm dadurch ernsthafte Konkurrenz machten. Zudem entwickelten die Beutetiere effektivere Muskeln, sodass sie dem schwerfälligen Megalodon einfach davonschwimmen konnten. Seine enorme Größe wurde dem Riesenhai also zum Verhängnis, während ihm diverse Klimawandel in seiner knapp 18 Millionen Jahren dauernden Existenz nichts anhaben konnten.
Megalodon: Größe und Fakten im Überblick
- Der Megalodon lebte vor circa 23 Millionen Jahren
- Fossilien wurden fast überall auf der Erde gefunden. (Europa, Amerika, Australien oder Afrika)
- Die Überreste bestanden jedoch nur aus Zähnen und Wirbeln, da sich das Knorpelskelett in Verbindung mit Sauerstoff sehr schnell zersetzt.
- Anhand der gefunden Zähne konnte die Größe rekonstruiert werden.
- Das Gebiss eines ausgewachsenen Megalodon hatte eine Breite von über 3 Meter und eine Höhe von über 2,5 Meter.
- Der Urzeit-Hai hatte eine Länge von maximal 20 Meter.
Warum ist der Urzeit-Gigant ausgestorben?
Kein anderes Lebewesen konnte dem urzeitlichen Räuber gefährlich werden. Er stand an der Nahrungskette an oberster Stelle und hatte daher keine Feinde, die ihm hätten gefährlich werden können. Forscher vermuteten zunächst, dass der Klimawandel am Aussterben des Riesen Schuld war. Diese Annahme basierte aber auf nicht belegten Theorien. Doch was kann sonst so einen gigantischen Meeresbewohner einfach von der Bildfläche verschwinden lassen? Im „Journal of Biogeography“, einer englischsprachigen Fachzeitschrift für Biogeographie und Makroökologie, wurde nun von Wissenschaftlern eine neue, schlüssigere Theorie veröffentlicht, die einen anderen Grund für das Aussterben erläutert.
Megalodon hatte Konkurrenz
In Fachmagazinen wird berichtet, dass nicht allein die Abkühlung der Meere zum Aussterben geführt habe. Schuld war der aufkommende Mangel an Beute und die zunehmende Konkurrenz, die es dem Giganten immer schwieriger machten, Nahrung zu finden. Letztendlich ist er also verhungert, da er nichts Fressbares mehr zwischen die bis zu 18 Zentimeter langen Zähne bekam. Von diesen großen Zähnen stammt auch sein Name. Denn aus dem Griechischen übersetzt bedeutet Megalodon „großer Zahn“, was bei diesen Ausmaßen verständlich ist. Es wird vermutet, dass seine hautsächliche Beute aus Walen sowie aus Fischen, Schildkröten und Seekühen bestand.
Die Größe des Megalodon wurde ihm zum Verhängnis
Schwertwale und Weiße Haie, die oft schneller und wendiger unterwegs waren, waren die größten Rivalen von Megalodon. Denn die Säugetiere und Knorpelfische entwickelten fortgeschrittenere Schwanzflossen und Schwimmmuskeln, die dem trägen Räuber buchstäblich die Nahrung vor dem Maul wegschnappten. Durch die Abkühlung der Meere zog sich auch ein Großteil der Beute von Megalodon in flachere, wärme Gefilde zurück, wohin der Gigant ihnen nicht mehr folgen konnte. Denn aufgrund seiner Größe war er meist empfindlicher gegenüber Veränderungen, als wie seine kleineren Konkurrenten und Beute.
Außerdem wird sogar vermutet, dass Gruppen von großen Schwertwalen Jagd auf die Riesen gemacht und somit den Bestand am Ende dezimiert haben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese ganzen Gründe für das Aussterben des Megalodon verantwortlich sind.
Megalodon hatte enorme Beißkraft
In aufwendigen Studien wurde ermittelt, dass die Beißkraft des Megalodons bis zu zehnmal so stark war wie die des Weißen Hais. Diese enorme Beißkraft machte er sich zunutze, um seine Beute zuerst bewegungsunfähig zu machen, um sie anschließend zu verspeisen. Die Forscher fanden an den gefundenen Knochen 70 Bissspuren, die belegen, dass der riesige Räuber zuerst die großen Flossen seiner Beute abbiss und sie dadurch Bewegungsunfähig waren. Auch Schultern oder die Brustwirbel waren Ziel des ersten Angriffs.
Der größte Hai der Gegenwart
Heute wird man solche gigantischen Räuber wie den Megalodon nicht mehr in unseren Meeren finden. An seiner Stelle ist der größte Raubfisch der Weiße Hai. Die Weibchen erreichen nach aktuellen Studien eine maximale Länge bis zu 7 Meter. Die durchschnittliche Länge liegt aber bei nur etwa 4 Metern. Auch das Gewicht ist mit bis zu dreieinhalb Tonnen sehr beachtlich. Sie kommen seit 450 Millionen Jahren in den Weltmeeren vor, und das beinahe unverändert.
Weiße Haie mögen zwar die größten Räuber sein, doch die größten Haie sind sie nicht. Es gibt noch weitere Arten, die deutlich größer werden, sich aber vorrangig von Plankton ernähren. Dazu zählen der Riesenhai, der Riesenmaulhai und vor allem der Walhai. Diese Art wird bis zu 14 Meter lang und kann über 12 Tonnen schwer werden. Walhaie sind damit die größten Fische der Welt.