Gewässerverschmutzung: Wir sind schuld!

Es sind nur Wenige, die durch das Zurücklassen ihres Mülls an unseren Gewässern uns alle in ein schlechtes Licht rücken, wie eine aktuelle Berichtserstattung zeigt. Ein Kommentar von Steve Kaufmann

Müll an unseren Gewässern schadet nicht nur der Tier- und Umwelt, sondern auch uns Anglern.

Müll an unseren Gewässern schadet nicht nur der Tier- und Umwelt, sondern auch uns Anglern. Foto: Steve Kaufmann

Wir Angler sind Schuld, alle Angler! Es geht sogar eine Gefahr von uns aus, wie die Bild-Zeitung in ihrem Artikel Bedrohung durch Angler – Große Sorge um die Alster-Schwäne  (Artikel vom 7. Juli 2016) verlauten lässt. Es geht um 11 von circra 120 Schwäne in der Alster in Hamburg, die in diesem Jahr durch Angelschnüre und Haken verletzt wurden. Ihr Schwanenvater Olaf Nieß hat in den letzten zwei Wochen insgesamt elf Tiere gerettet, wie das Tagesblatt berichtet.

Sicherlich, es ist nicht hinnehmbar, wenn Angler ihren Müll arglos am Gewässer liegen lassen und dadurch Tiere gefährdet werden. Doch sind wir dann gleich alle Schuld daran? Nein, denn wie überall gibt es auch unter uns Anglern ein paar schwarze Schafe die leider nicht verstanden haben, was unser Hobby ausmacht: nämlich nicht nur Fische fangen, sondern auch Naturschutz im großen Stil! Dafür setzen sich jährlich hunderte Angelvereine ein und organisieren mit ihren Arbeitseinsätzen umfangreiche Aufräumaktionen, um die Gewässer vom Müll zu befreien. Und dabei landet überwiegend der Abfall von Grillpartys und Badegästen in den großen blauen Säcken, die am Ende in riesigen Containern aufgestapelt werden. Darunter Flaschen, Glasscherben, Plastikabfälle und verkohlte Grills, die nicht nur für die Tierwelt, sondern auch für uns Menschen eine Gefahr bedeuten. Ohne diese Aktionen würden unsere Gewässer im Müll ersticken und damit auch die Tierwelt um ein Vielfaches schrumpfen. Diese Argument soll keine Verharmlosung der aktuellen Situation sein. Im Gegenteil, es soll auch aufzeigen, dass wir Angler, wie sonst kein anderer, sich um die Gewässer und dort lebenden Tierwelt kümmern.

Die schwarzen Schafe unter uns Anglern sorgen aber letztendlich dafür, dass wir Angler alle über einen Kamm geschert werden. Ein Problem, dass nicht nur im Angelsektor vorkommt, sondern auch in anderen Bereichen. Wenn zum Beispiel bei der Tour de France ein Fahrer mit Doping erwischt wird, sind zum Schluss alle Rennradfahrer mit aufputschenden Substanzen unterwegs. Das Ende vom Lied: Verbote treten ein, die uns alle in unserem Hobby einschränken und somit dem Spaß und die Leidenschaft rauben! Es ist eine Wut, die sich letztendlich an die wenigen Umweltverschmutzer im Angelbereich richtet, die endlich damit aufhören sollen, ihren Müll liegen zu lassen und somit uns alle in ein schlechtes Licht rücken, obwohl wir das in keiner Weise verdient haben.

Kommentiert mit: Was tut ihr für den Umweltschutz an unseren Gewässern? Geht die Berichtserstattung aus der Tageszeitung zu weit? Sind wir Angler nicht diejenigen, die sich um die Gewässer kümmern? Es sind lediglich elf Schwäne von 120 Stück betroffen. Ist das aussagekräftig genug, um uns alle zu verurteilen?

Man darf nicht alle Angler über einen Kamm scheren, wenn wenige sich nicht an die Spielregeln halten, meint Autor Steve Kaufmann.

Man darf nicht alle Angler über einen Kamm scheren, wenn wenige sich nicht an die Spielregeln halten, meint Autor Steve Kaufmann.


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