Die Wasserbehörden im US-Staat Minnesota haben im November mehr als 5.000 Pfund Goldfische aus den Big Woods und McKnight Lakes abgefischt und entnommen. Der enorme Fang ist Teil eines mehrjährigen Forschungsprojektes, das seit 2019 läuft. Schon damals hatte der Big Woods Lake die größte Populationsdichte an Goldfischen, die die Forscher jemals gesehen hatten. Experten schätzen den Bestand zwischen 300.000 und 500.000 Exemplare, die auf fünf Seen verteilt sind.
Wasserbehörde Minnesota: Die Goldfische müssen weg!
Ohne natürliche Fressfeinde können sich illegal ausgesetzte Goldfische sehr schnell vermehren. Durch ihre Robustheit und lange Lebensdauer stellen sie die invasiven Goldies eine Gefahr für das Ökosystem dar.
Außerdem ertragen Goldfische extrem kalte Temperaturen und kommen mit sehr niedrigen Sauerstoffwerten zurecht. Im Vergleich zu anderen Fischen können Goldfische einige Zeit ganz ohne Sauerstoff auskommen, ehe sie verenden. In dieser Zeit halten sie ihren Stoffwechsel nur mit der Aufnahme von Zucker aufrecht, als Stoffwechselendprodukt entsteht dabei Alkohol. So überstehen sie sogar das Zufrieren flacherer Gewässer. Sie werden bis zu 25 Jahre alt – eine lange Zeit, um das Sediment aufzuwühlen und mit heimischen Arten um Nahrung zu konkurrieren.
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Hechte im Schlaraffenland
Als die Goldfisch-Plage in 2019 von der Wasserbehörde Minnesotas festgestellt wurde, setzten die Beamten zunächst Hechte in die entsprechenden Gewässer ein. Dazu statteten sie 500 Goldfische mit Peilsendern aus, um die Bewegung der invasiven Art aufzuzeichnen. Schon in 2020 entnahm die Wasserbehörde den Seen über 100.000 Goldfische. Auf Nachfrage einer Nutzerin auf Facebook erklärten die Beamten, dass die entnommenen Fische vergraben und als Kompost verwertet werden sollen. Ein anderer Nutzer fragte danach, weshalb ein Großteil der Goldfische nicht mehr die typische goldene Färbung habe. Die Organisation erklärte daraufhin, dass die Goldfische über die Generationen ihre Farbe verlieren würden, weil graue Farbtöne in der Umgebung nützlicher seien.
Zur Entnahme dienten Netze und Reusen, aber auch der Fang mit Elektrofisch-Geräten. Beim Abfischen gab es nur einen Beifang von gerade einmal zwei Prozent an einheimischen Fischen, die sofort zurückgesetzt wurden.
Quelle: Field and Stream