„Alien“-Gebiss: Dieser Fisch frisst auch an Land

Die Sternfleckenmuräne kann nicht nur im Wasser, sondern auch an Land fressen. Dazu benutzt sie ein zweites Gebiss – das hat schon was von einem bestimmten Horrorfilm …

Die Sternfleckenmuräne ist ein beliebter Aquarienfisch – mit einem Geheimnis. Ihr zweiter Kiefer ermöglicht es ihr, auch außerhalb des Wassers zu fressen. Foto: Bernard Spragg / Flickr

Bild: Bernard Spragg / Flickr

Die Sternfleckenmuräne ist ein beliebter Aquarienfisch – mit einem Geheimnis. Ihr zweiter Kiefer ermöglicht es ihr, auch außerhalb des Wassers zu fressen.

Gegessen wird zu Hause! Für Fische bedeutet das natürlich: im Wasser. Und für über 99% aller Fischarten trifft das auch zu – doch manche können anders, wenn sie wollen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Sternfleckenmuräne auch an Land fressen kann.

Zweiter Kiefer: Muränen sind die wahren „Aliens“

Wie sie das macht? Während andere Fische fressen, indem sie Wasser (und damit ihre Beute) einsaugen, haben Muränen ein zweites, inneres Gebiss. Nachdem sie ihre Beute geschnappt haben, ziehen die hinteren Zähne sie weiter ins Maul und schließlich in Richtung Magen. Das Ganze sieht reichlich unheimlich aus und erinnert zurecht an das „Alien“ aus Ridley Scotts Kinofilm.

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Dabei ist dieses zweite Gebiss, der sogenannte Pharyngealkiefer, gar nicht so ungewöhnlich. Während viele Fischarten, wie zum Beispiel Karpfen, eine Form von Schlundzähnen haben, sind sie bei Muränen besonders beweglich. Die Evolution hat aus den starren Kiemenbögen mit der Zeit einen zweiten Satz Zähne gemacht, der bei Bedarf nach vorn schnellen kann.

Sternfleckenmuräne kann an Land fressen

Wissenschaftler vermuteten, dass die Fische damit auch an Land fressen können. Über sechs Jahre lang trainierten sie eine Sternfleckenmuränen darauf, für Futterbrocken aus dem Wasser zu kommen. Zunächst nur einige Zentimeter, dann immer weiter. In einem Video zeigen sie, wie eine der Muränen aus dem Wasser kommt, um ein Stück Tintenfisch zu fressen. Erst schnappt sie nach dem Happen, ehe er scheinbar „von selbst“ im Maul verschwindet. In diesem Moment sind die inneren Zähne am Werk, mit denen die Muräne das Fleisch in ihr Maul zieht. Es sei das erste Beispiel für einen Fisch, der auch an Land fressen kann.

Dass sie mit dieser Eigenschaft nicht auf Wasser zum Fressen angewiesen sind, bietet den Muränen einige Vorteile. Anders als andere Fische, die Wasser brauchen, um Nahrung aufzunehmen, können sie weitere Jagdgründe erschließen. So ist es zum Beispiel denkbar, dass die Muränen bei Niedrigwasser Jagd auf kleine Krebstiere machen.

Die Sternfleckenmuräne (echidna nebulosa) kommt in vielen Gewässern der Welt vor, vom Roten Meer über Hawaii bis nach Japan. Sie lebt vor allem in Lagunen und Außenriffen. Dass sie zwischen Gezeitentümpeln über Land geht, ist schon länger bekannt. Sie wird bis zu 75 Zentimeter lang, ihr Körper ist mit schwarzen Streifen bedeckt. Sternfleckenmuränen sind außerdem beliebte Aquarienfische. Falls Sie selbst eine haben sollten, wissen Sie ja nun, was Sie ihr für Tricks beibringen können …

Quelle: Lifescience.com; Foto: Bernard Spragg / Flickr


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