Das Tier, das Gaby Benker aus Pfaffenhofen in Bayern morgens im Garten fand, war etwa einen halben Meter lang und glich einer Schlange. Genau dafür hielt die Gärtnerin es auch zunächst: Sie glaubte im ersten Moment, jemand habe eine schwarze Mamba in der Nähe ausgesetzt. Zum Glück war der Eindringling weit weniger gefährlich. Schnell stellte sich heraus, dass sie einen Aal im Garten gefunden hatte.
Der Aal im Garten war weit vom nächsten Gewässer entfernt
Dass Aale gelegentlich über Land gehen, um andere Gewässer zu erreichen, ist bekannt. Was diesen Fall allerdings verwunderlich macht: Die Benkers wohnen auf einem Hügel, über einen Kilometer vom nächsten Gewässer entfernt. Michael Schubert vom Institut für Fischerei in Starnberg gab an, dass es unwahrscheinlich sei, dass ein Aal über einen Kilometer und auch noch bergauf wandern würde.
Ganz ausschließen wollte er die Möglichkeit jedoch nicht. In den vergangenen Tagen hatte es in der Region starke Regenfälle gegeben, die eine solche Wanderung begünstigt hätten. Eventuell habe auch ein Vogel den Aal erbeutet und über dem Garten verloren. Oder er entwischte einem Angler, der ihn mit nach Hause genommen hatte.
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Per Fahrrad in die Freiheit
Welche Theorie auch zutreffen mag, der Aal ist auf jeden Fall in den Garten gelangt. Dort musste er jedoch nicht bleiben. Nachdem die Benkers den ersten Schock über den Aal in ihrem Garten überwunden hatten, kontaktierten sie den örtlichen Fischereiverein. Auf dessen Anraten verfrachteten sie den Aal in einen Eimer und radelten mit ihm zur Ilm. Dort entließen sie ihn in die Freiheit.
Freunde und Nachbarn des Ehepaars hatten den Benkers übrigens geraten, den Aal zu verspeisen – geräuchert sind die Fische schließlich eine absolute Delikatesse (mehr dazu übrigens im kommenden BLINKER 08/2021). Laut Frau Benker sei das jedoch nicht infrage gekommen: Nach dieser Begegnung sei ihr der Appetit vergangen.
Quelle: br.de