Alle Jahre wieder werden uns von Lesern Fotos von Fischen mit
Mopsköpfen geschickt, wie der Dorsch von Andreas Fink aus Kühlungsborn. Wir
haben bei unserem Biologieexperten Dr. Peter Wondrak nachgefragt, wie es zu
solchen Missbildungen kommen kann:
Kurz vor Weihnachten fing ich eine Regenbogenforelle, die dem Dorsch von Herrn Fink doch recht ähnlich sieht. Während bei der Forelle die Ursache bekannt ist, nämlich ein Befall mit Sporentierchen (Myxobulus cerebralis), den Erregern der Drehkrankheit, ist die Situation bei dem verkrüppelten Dorsch eher unklar. Derart gut verheilte Deformationen im Schädelbereich entstehen nur bei sehr jungen Fischen mit unzureichend verknöcherter Schädelkapsel. Als Ursachen kommen, wie bei der Forelle, parasitäre Sporentierchen, aber auch Verletzungen im Jugendstadium in Frage. Knochenverkürzungen und Verkrümmungen sind bei Fischen auch nicht selten auf chemische Belastungen wie Rückstände von Schwermetallen etc. zurückzuführen.
In der Fachliteratur waren leider keine Hinweise vorhanden, die eine exakte Diagnose für den Dorsch zulassen. Es dürfte sich wohl um einen Einzelfall handeln. Eine Mutation mit der Folge, dass sich die Veränderung vererben würde, halte ich für wenig wahrscheinlich.