Mythos Huchen – im Winter auf den König der Flüsse

Der Huchen – majestätischer Raubfisch, Traum vieler Angler und eine echte Herausforderung. Wie man ihn im Winter erfolgreich fängt, erfahren Sie hier.

Huchen

Bild: W. Hauer

Ein Huchen auf der Jagd. Der imposante Raubfisch sucht dabei Flachwasserbereiche auf – und dort ist er dann auch fangbar!

Der Huchen – Legenden und Herausforderungen

Der Huchen, auch bekannt als „Donaulachs“, ist einer der faszinierendsten und zugleich herausforderndsten Raubfische Europas. Mit einer Länge von bis zu 1,5 Metern und einem Gewicht von über 30 Kilogramm ist er nicht nur beeindruckend, sondern auch selten. Erfolgreiches Huchenfischen erfordert Geduld, Wissen über die Lebensweise des Fisches und eine gute Wahl der Angelplätze.

Die besten Fangplätze finden sich in Flüssen des Donausystems. Besonders erfolgsversprechend sind Flachwasserbereiche in Ein- und Ausläufen von Gumpen, Strömungskanten und Kehrwassern. Diese „Supermärkte“ des Huchens, wie Experten sie nennen, sind die bevorzugten Jagdgebiete des Fisches.

Der Kern einer guten Führung ist die Langsamkeit

Der Kern der Führung ist die Langsamkeit. Je langsamer der Köder geführt wird, desto besser. Idealerweise spürt man noch nicht einmal den Lauf des Wobblers. Das ist gewöhnungsbedürftig, aber genau richtig. Huchen mögen keine Hektik und keinen unruhigen Köder!

Wegen der langsamen Führung muss der Wobbler schon bei leichtestem Zug von alleine ruhig arbeiten. Und das können nur wenige Wobbler. Experten greifen daher auf spezielle Huchen-Wobbler aus dem Fachhandel zurück, deren Lauf auf diese spezielle Führung abgestimmt ist. Sie funktionieren wirklich perfekt und stehen daher nicht ohne Grund bei den Huchen-Spezialisten hoch im Kurs.

Bild: Blinker

In Slowenien liegen einige der besten Huchen-Reviere Europas! Wenn Sie einmal auf „Danubian Salmon“ fischen wollen, sind einige Dinge zu beachten.

Wenige Würfe bringen beim Huchen mehr Erfolg!

Eine Serie von sieben bis zehn Würfen je Angelstelle ist übrigens völlig ausreichend. Hat bis dahin kein Huchen angebissen, dann ist keiner da. Und falls doch, dann wird er den Köder nicht mehr nehmen. Machen Sie eine längere Pause oder suchen Sie den nächsten Hotspot auf! Stundenlang eine einzige Stelle zu beharken, das ergibt beim Huchenfischen keinen Sinn, wirklich nicht.

Experten machen sogar oft nur zwei oder drei Würfe. Erfolgt kein Biss, und das ist die Regel, wartet man einige Minuten und wirft erneut.

Der Gedanke hinter dieser Technik: Man versucht, einen Huchen zu erwischen, der gerade in Position gegangen ist, um Beute zu machen und dann diesem „frischen Fisch“ den Köder vorzuführen. Die Pause zwischen den Würfen ist wichtig, um einen vorsichtig einschwimmenden Huchen nicht zu vergrämen. Besonders große Exemplare sind empfindlich, was ein „Bepflastern“ des Wassers angeht. Der große Raubfisch ist nämlich fast schon mimosenhaft, wenn er sich gestört fühlt. Auch laute Trittgeräusche, polternde Steine oder der Schein einer Taschenlampe können sein helles Maul augenblicklich vernageln. Bewegen Sie sich daher so vorsichtig wie möglich und leuchten Sie niemals mit der Lampe auf das Wasser!

Komisch, war das etwa gerade ein Biss?

Obwohl Huchen massige Fische sind und große Beute erlegen, kommen die Bisse nicht immer bretthart. Im Gegenteil! Die Bisse fallen höchst unterschiedlich aus! Erfahrene Huchen testen die Köder zum Beispiel gerne mit leichten Nasenstupsern. Die Möglichkeit, bei einem dieser Nasenstupser einen Fisch zu haken, tendiert fast gegen Null. Allerdings ist es ein gutes Zeichen und zeigt, dass der Huchen aktiv ist.

Trotzdem sollte man jede auch nur noch so kleine Chance für einen Anhieb nutzen! Hat man Glück, hängt der Haken ganz spitz am Kiefer. Wenn nicht, dann gilt es einige Minuten zu warten, um beim nächsten Wurf der Neugier des Huchens ein Ende zu setzen.

Reagieren Sie daher bei der kleinsten Laufunregelmäßigkeit des Wobblers sofort, schlagen Sie bei jeder Veränderung während der Köderführung an! Nicht selten schwimmt der Huchen mit dem Köder im Maul auf den Angler zu. Dabei verliert man den Kontakt zum Köder und die Schnur wird schlaff. Anschlagen! Auch ein seltsames, seitliches „Versetzen“ des Köders kann bedeuten, dass ein Huchen den Köder im Maul hat. Anschlagen!

Das Herz rast und das Hirn schaltet ab

Im besten Fall wird der Köder jedoch vom Huchen voll genommen, und in so einem Moment rutscht einem das Herz in die Hose. Schlagen Sie kräftig an, der Huchen hat ein hartes Maul und eine enormen Kieferdruck. Manche Profis empfehlen, mehrfach anzuschlagen. Das ist durchaus sinnvoll, sollte aber erst erfolgen, wenn der gehakte Fisch zu einer seitlichen Flucht ansetzt.

Hat alles geklappt, kann der lang ersehnte Drill beginnen! Der Huchen ist kein großer Kämpfer, weiß aber seine enorme Größe und das entsprechende Körpergewicht entsprechend einzusetzen. Typisch für den Huchen ist heftiges Kopfschütteln und das Rollen um die eigene Achse. In der Regel stellt er sich danach irgendwann quer in die Strömung und wird dem Gerät und Ihnen alles abverlangen!

Auch wenn Ihr Ruhepuls wahrscheinlich bei 180 liegt, sollten Sie ruhig Blut bewahren und dem Huchen bei einer Flucht nicht kopflos hinterherlaufen. Versuchen Sie, sich zu beruhigen und den großen Fisch mit Taktik und Geschick dazu zu bringen, in Ihre Richtung zu schwimmen.

Doch diese letzten Sätze werden Sie mit Sicherheit vergessen, wenn Sie mit gebogener Rute am Ufer stehen und sich ungläubig fragen, ob das alles gerade wirklich passiert. Ja, es ist passiert!

Bild: Blinker/: V. Ivanovic

Dicht dran und doch vorbei – die Spuren im Schwanzstiel verraten, dass sich ein Huchen für den Gummifisch interessiert hat.

Geräte-Kiste

  • Hochwertige, leichte Kohlefaserrute in drei Meter Länge mit einem Wurfgewicht von 80 bis 150 Gramm und drei Metern Länge.
  • Solide Stationärrolle der 5000er-Größe mit guter Bremse und einem Schnurfassungsvermögen von rund 300 Meter geflochtener Schnur (0,30er).
  • 1,5 bis 2 Meter monofiles Vorfach mit hoher Tragkraft (0,40er bis 0,50er).
  • Mittelgroße und große Wobbler als Schwimmwobbler und Flachläufer. Gummifische (15 Zentimeter oder länger) in gedeckten und natürlichen Farben mit 15 bis 20 Gramm schweren Jigköpfen.

Bild: Blinker/V. Ivanovic

Die besten Köder für den Huchen sind Wobbler im Forellen- und Äschen-Design, die sich sehr langsam führen lassen. Experten setzen daher gerne mehrteilige Modelle ein. Auch große Gummifische (ganz links) fangen. Dazu eine rund drei Meter lange Spinnrute und eine zuverlässige Rolle mit guter Bremse, gefüllt mit 0,30er Geflochtener, schon kann das Abenteuer Huchen beginnen.

 

 


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