In den vergangenen Tagen fand eine europaweite Großrazzia gegen die kalabrische Mafia-Organisation „’Ndrangheta“ statt. Ins Fadenkreuz der Behörden geriet dabei auch ein Angelsee im beschaulichen Breckerfeld in Nordrhein-Westfalen.
Seit mehreren Jahren ermitteln deutsche, belgische und italienische Polizeibeamte in Kooperation mit Europol gegen die ’Ndrangheta. Dabei handelt es sich um eine Verbrecherorganisation mit geschätzten 50 Milliarden Euro Jahresumsatz. Die ’Ndrangheta wird seit den 1990ern als die mächtigste Mafia-Organisation der Welt eingestuft . In der kürzlich angesetzten Großrazzia, genannt „Operation Eureka“, waren mehrere Tausend Polizeibeamte in 10 Ländern im Einsatz. Dabei kam es zu zahlreichen Hausdurchsuchungen und mehr als 130 Festnahmen.
Millionenumsätze am Angelparadies
Bei den Ermittlungen der Polizei erregte unter anderem auch ein Angelsee im Steinbachtal, in Breckerfeld in Nordrhein-Westfalen, Aufmerksamkeit. Kurios waren dabei die bis zu 40 Millionen Euro Umsatz, die der Angelsee in den letzten 3 Jahren gemacht hatte.
Die Beamten gehen davon aus, dass das Angelparadies genutzt wurde, um Geld aus dem Kokain-Schmuggel für die Mafia ’Ndrangheta zu waschen, weshalb der Pächter des Angelsees nun im Fokus der Ermittlungen steht. Der 62-Jährige befindet sich derzeit in Untersuchungshaft, sein Haus wurde gestürmt und sein Auto beschlagnahmt. Zusätzlich befindet sich auch eine weitere Frau, die zuvor als Geschäftsführerin des Angelparadieses tätig war, schon seit geraumer Zeit in Untersuchungshaft. Auch sie steht im Verdacht, mit Drogenschmuggel in Verbindung zu stehen. Das Angelparadies ist bereits seit Monaten aufgrund von Verstößen gegen das Bau- und Wasserrecht geschlossen, sodass vermutlich kaum jemand etwas von der Razzia auf dem abgelegenen Gelände mitbekommen hat.
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Quelle: WP