Der Bahamonde-Schnabelwal ist einer der seltensten Meeresbewohner überhaupt. Nur sechs Exemplare konnten bislang wissenschaftlich untersucht werden. Entsprechend wenig ist über die Art bekannt – und entsprechend viel erhofft sich die Wissenschaft nun vom aktuellen Fund.
Kein Bahamonde-Schnabelwal je lebend gesichtet
In den vergangenen 20 Jahren wurden zwei Bahamonde-Schnabelwale gefunden – beide ebenfalls in Neuseeland. 2010 strandete ein weibliches Exemplar mit Kalb in der Bay of Plenty, sieben Jahre später ein weiters Tier in Gisborne. Es gibt bislang keine bestätigte Sichtung eines lebenden Bahamonde-Schnabelwals.
Bahamonde-Schnabelwal-Fund am Otago Beach
Wie das Department of Conservation (DOC) heute bekanntgab, wurden seine Mitarbeiter am 4. Juli über den Fund eines etwa 5 Meter langen Schnabelwals benachrichtigt. Dieser strandete nahe der Taiari-Mündung auf der Südinsel des Landes. Meeressäuger-Experten zufolge scheint es sich um einen männlichen Bahamonde-Schnabelwal zu handeln.
Sollte sich dies bestätigen, wäre das ein sehr bedeutender Fund für die Wissenschaft. „Bahamonde-Schnabelwale sind eine der am wenigsten bekannten großen Säugetierarten der Neuzeit“, so Gabe Davies vom DOC. „Aus wissenschaftlicher und naturschutzfachlicher Sicht ist dies von enormer Bedeutung.“
Da das gefundene Exemplar so frisch ist, bietet sich zum ersten Mal die Möglichkeit, einen Bahamonde-Schnabelwal zu sezieren. Die örtliche Baufirma entfernte das Tier vorsichtig vom Strand und brachte es in ein Kühlhaus.
Die Wissenschaftler schickten bereits genetische Proben an die Universität von Auckland, die das neuseeländische Wal-Gewebe Archiv verwaltet. Es kann jedoch einige Wochen oder Monate dauern, bis die DNA verarbeitet ist und die endgültige Artbestimmung abgeschlossen werden kann.