Niederlande: Wasserkraftwerk Lith wird stillgelegt

Am Wasserkraftwerk Lith in den Niederlanden sterben jährlich tausende Aale auf der Wanderung. Das Kraftwerk wird deshalb zum Jahresende stillgelegt.

Wasserkraftwerke, wie die Anlage in Lith, fordern jedes Jahr das Leben von zahllosen Aalen. Die Fische werden in den Turbinen regelrecht zerfetzt. Foto: Blinker-Archiv

Bild: Blinker-Archiv

Wasserkraftwerke, wie die Anlage in Lith, fordern jedes Jahr das Leben von zahllosen Aalen. Die Fische werden in den Turbinen regelrecht zerfetzt.

Das Wasserkraftwerk Lith muss wegen der Blankaal-Wanderung zum Ende dieses Jahres stillgelegt werden. Das entschied der Richter am Amtsgericht Amsterdam, der eine einstweilige Verfügung des Energiekonzerns Vattenfall zu Weiterführung der Wasserkraft, abgelehnt hatte.

Wasserkraftwerk Lith: Größter Engpass für wandernde Aale

Das Wasserkraftwerk in Lith ist der größte Engpass bei der Aalwanderung in den Niederlanden. Jährlich sterben dort tausende von Fischen. Zum Schutz des Aals hat die niederländische Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Barbara Visser, deshalb erklärt, dass der Energieversorger Vattenfall entweder die Anlage stilllegen oder zum Ausgleich hohe Strafen zahlen muss.

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Vattenfall beschloss, gerichtlich Einspruch gegen diesen Bescheid einzulegen. In einer Toleranzerklärung der Ministerin war zu lesen, dass die Anlage Lith unter ähnlichen Bedingungen wie bisher betrieben werden könne, aber im Herbst, während der Blankaalzeit, den Betrieb einstellen sollte. Damit war Vattenfall nicht einverstanden. Sterberaten von 11,5 Prozent hielt der Energieriese für annehmbar. Die Anlage bräuchte also nicht heruntergefahren werden, doch damit gab sich das Gericht nicht zufrieden.

Sportvisserij Nederland fordert Einstellung der Anlage

Auch Sportvisserij Nederland verfolgt den Rechtsstreit um das Kraftwerk und fordert die Betreiber auf, das Werk zum 31. Dezember abzuschalten. Schließlich heißt es in den neuesten Report des ICES (International Council for the Exploration of the Seas), dem Internationalen Rat zur Befischung der Meere, dass alle vom Menschen verursachten Todesfälle an Aalen verhindert werden müssen. Daher sind Wasserkraftwerke nicht geeignet, da sie einen großen Teil der Blankaale auf ihrer Wanderung ins Meer zerhacken. Und das sei so nicht hinnehmbar.

Wasserkraftwerke stehen bei Umweltschützern und Anglern gleichermaßen seit langer Zeit in der Kritk. Obwohl sie „grünen Strom“ produzieren, geschieht das trotzdem zu Lasten der Umwelt. Große Anlagen, wie die in Lith, werden jedes Jahr zur qualvollen Endstation auf dem Weg von auf- und absteigenden Fischarten. Der Aal ist hier der prominenteste und gleichsam tragischste Vertreter. Doch auch kleine Wasserkraftwerke, die im Verhältnis wenig Strom produzieren, fordern das Leben vieler Fische.

Quelle: Sportvisserij Nederland


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