Einst war die Nase einer der Leitfische in der Leitha, die im östlichen Niederösterreich verläuft. Sie diente sowohl Menschen als auch den inzwischen gefährdeten Huchen als wichtige Nahrungsquelle. Seit Jahrzehnten gab es in diesem Fluss jedoch so gut wie keine Nasen mehr – die Bestände hatten durch den Einfluss des Menschen rapide abgenommen. Das hat sich dank engagierten Anglern nun jedoch geändert.
Engagierte Angler bringen die Nase in die Leitha zurück
Der Sportfischerverein Bruckneudorf hat seit 2017 jährlich Tausende von Nasen besetzt. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre setzten die Angler mit der Hilfe des Landes insgesamt 50.000 Fische aus. Die Nase sei ein typischer Fisch der Leitha, so Gerhard Brauner vom Sportfischerverein. Es sei daher ein großes Anliegen, sie zurückzuholen.
Das Besatzprogramm zeigt bereits Erfolge. Von den 50.000 Nasen überleben etwa 10 Prozent, sie wachsen heran und vermehren sich. Der Verein berichtet von ersten Nasen, die in der Leitha abgelaicht haben. Um den Bestand weiter zu unterstützen, führen die Angler das Programm fort. So besetzten sie allein im vergangenen Februar 10.000 Fische.
Langfristig arbeitet der Verein daran, dass der Bestand eine gesunde Alterspyramide entwickeln kann. Da erscheint es selbstverständlich, dass die Nase in der Leitha das ganze Jahr über streng geschützt ist.
Auch interessant
- FliegenfischenTraunrauschen: Wasserkraftwerk an der Traun verhindert
SFV Bruckneudorf erhält FishLife-Award 2022
Die Anstrengungen des Vereins blieben nicht unbemerkt. Als die Angler ihr Besatzprojekt beim Österreichischen Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) einreichten, erhielten sie bei der anschließenden Wahl unter neun Projekten mit Abstand den meisten Zuspruch. Mit drei Viertel der Stimmen ging der FishLife-Award 2022 an den SFV Bruckneudorf.
Das ÖKF rief den FishLife-Award ins Leben, um die Arbeit von Anglern zu würdigen, die sich für die Artenvielfalt und Gesundheit der Gewässer in Österreich einsetzen. Der Preis soll zeigen, dass „mit auch kleinräumigen, lokalen Initiativen Großes erreicht werden kann“, so ÖKF-Präsident Helmut Belanyecz.
Die Rückkehr der Nase in die Leitha ist ein weiteres Beispiel für den unermüdlichen Einsatz von Anglern für ihre Heimatgewässer. Ohne ihren Einsatz wäre es um viele Flüsse, Seen und Fischarten in ganz Europa deutlich schlechter bestellt.
Quelle: FishLife