Paddler, Kanufahrer & Co: Die kostenlose Flussnutzung muss aufhören!

Sind Stand-Up-Paddler und Boote auf dem Wasser, hat man als Angler oft das Nachsehen. Unsere englischen Kollegen wollen das nicht länger hinnehmen. Sie fordern: Wer ein Gewässer nutzt, soll auch dafür bezahlen – genau wie wir Angler.

Der Fluss ist voll von Freizeitsportlern. Da bleibt für Angler nur noch wenig Platz. Foto: Unsplash / Razvan Chisu

Bild: Unsplash / Razvan Chisu

Der Fluss ist voll von Freizeitsportlern. Da bleibt für Angler nur noch wenig Platz.

Jeden Sommer ist es das Gleiche: Viele Freizeitsportler nutzen unsere Flüsse und drängen dabei uns Angler in den Hintergrund. Das muss aufhören, findet die Angling Times.

Englische Angler beschweren sich über Boots- und Kajakfahrer

In England haben sich die Angler bei den zuständigen Behörden über die enorme Zahl an Boots- und Kajakfahrer an ihren Flüssen beschwert. Kanufahrer und zu viele Flussnutzer zerstören das ökologische Gleichgewicht des Flusses, der ihnen als Spielplatz dient. Besonders betroffen von dieser Besucherschwemme ist der River Wye, wo Müll liegen gelassen und das Leben am Fluss durch die vielen Menschen gestört sei.

Adam Fisher, der einen Guiding-Service am Wye betreibt, beklagt sich: „Vor einigen Wochen, als der Fluss Niedrigwasser führte und ein heißes Wochenende vorausgesagt wurde, habe ich alle Buchungen bis auf weiteres abgesagt.“

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Boote ohne Ende, Angler haben das Nachsehen

Gleichzeitig haben die Kanu-Vermieter noch mehr Boot auf den Fluss gesetzt. Warum? Weil alle Flussnutzung kostenlos ist. Es gibt keine Regeln und keine Lizenzvergabe. Dieses Treiben muss einfach aufhören. Der Fluss führt so wenig Wasser, dass ein Aussteigen aus dem Kanu im flachen aquatisches Leben zerstört.

Die Kanu-Firmen posten auf ihren Webseiten, dass der Wasserspiegel ideal sei und sie zeigen, wie Leute auf Kiesbänken ins Kanu ein- und aussteigen und so Laichgründe zerstören.

Wir Angler zahlen dafür, dass wir den Fluss zum Angeln nutzen dürfen. Gleicherweise sollten Bootsvermietungen zur Kasse gebeten werden.

Regeln müssen sein

Außerdem transportieren viele Fluss-Nutzer ihre Kanus über private Grundstücke an den Fluss – was man als Hausfriedensbruch bezeichnen muss.

„Wir haben schon Schilder aufgestellt, dass man an manchen Stellen das Kanu nicht ins Wasser einsetzen kann“, schildert John Levell. „Aber es gibt immer irgendwelche Idioten, die nur das tun, was sie wollen. Das beste Mittel gegen solches Verhalten ist einfach Aufklärung.“

Auch der Angling Trust sieht die Lage kritisch und fordert, dass sich Kanufahrer an die Regeln halten, die die Environment Agency, die englische Umweltbehörde, für Kajakfahrer aufgestellt hat. Diese beinhalten:

  • Nie auf Kiesbänke trampeln, weil man sonst Lachsen ihr Laichbett zerstört.
  • Das Recht, sich auf dem Wasser zu bewegen, beinhaltet nicht das Recht, sich ohne die Erlaubnis des Grundstück-Eigentümers entlang des Ufers aufzuhalten

Quelle: Angling Times

Die neuesten Kommentare

15.08.2022 21:32:52
Auf der einen Seite hat der Artikel etwas für sich - auf der anderen Seite wirkt es natürlich schon etwas militant.Ich kenne verschiedene Situationen mit unseren Freizeitpaddlern und "Sportbootbetreibern":Ich sitze auf der Buhne, zwei Ruten auf Grund, kommen einige Kanufahrer in 15m Entfernung vorbei - man grüßt sich freundlich und fertig! Haben sie gestört? Nein!Ich stehe auf der Buhne mit d...
15.08.2022 09:43:49
Ich hab noch keinen Fisch gesehen der durch Paddler ums Leben kam oder nach Todeskampf verletzt ins Wasser zurückgegeben wurde, was sich dann auch noch Sport nennt.Auch lichten Paddler keine Ufer, kommen nicht mit Bibern, Kormoranen in Konflikt. Ach ja, Paddler hinterlassen auch keine Haken und feste kaum sichtbare Schnüre im Wasser, im Ufergebüsch.Und nur da Angler beschlossen haben sich (gege...
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