Nächster Schritt zur Rettung der Fische an der Thülsfelder Talsperre: Die dortige Fischereigemeinschaft hat jetzt jegliche Art der Fischerei bis auf Weiteres verboten. Erst vor wenigen Wochen hatten die Angler auf den sinkenden Wasserpegel im Stausee reagiert – Fische und Muscheln in benachbarte Gewässer umgesetzt.
Auf Beschluss der Fischereigemeinschaft Thülsfelder Talsperre (FGTT) ist jegliche Art der Fischerei bis auf weiteres Verboten, informiert Knut Tholen, Hauptgewässerwart des Fischereivereins Friesoythe und Präsidiumsmitglied des Landesfischereiverbandes Weser-Ems. Die FGTT, die sich aus dem Landesfischereiverband Weser-Ems und dem Fischereiverein für den Bezirk der Friesoyther Wasseracht zusammensetzt, kam zu dem Ergebnis, das Fischen vorläufig zu verbieten, um den Restbestand an Fischen, der noch in der Talsperre verblieben ist, zu schützen. Der Wasserstand der Talsperre wurde in den vergangenen Wochen auf einen historischen Tiefstand heruntergefahren, um Mängel am Ablassbauwerk zu beseitigen (wir berichteten). Durch diese Maßnahme ging ein Großteil des Fischbestandes unwiderruflich für die Talsperre verloren. Viele Fische fanden den Weg in der Soeste bis hin zum Einzugsgebiet der Leda und der Jümme, für diese Fische besteht nicht die Möglichkeit zur Rückkehr in die Talsperre. Ein Teil der Fische konnte sich nicht retten und musste im verbliebenen Schlamm der Talsperre verenden. Einige Fischschwärme befinden sich noch im Restwasser der Talsperre, diese sollten auf jeden Fall als Laichfische für die Talsperre erhalten bleiben, um den künftigen Bestand zu sichern. „Dieser Restbestand wird regelmäßig von uns beobachtet. Es besteht die Gefahr eines Fischsterbens aufgrund Sauerstoffmangels bei Erwärmung des Wassers. Um hier einschreiten zu können, haben wir einen Notfallplan entworfen“, berichtet Knut Tholen. Dieser Plan sieht vor, bei Bedarf einen möglichst großen Teil des Bestandes mit Netzen abzufischen und in Teichen einer benachbarten Teichwirtschaft zwischen zu lagern, bis die Talsperre einen wieder annehmbaren Lebensraum für die Fische bildet. „Wir hoffen, dass wir für die Fische eine weitere Stresssituation vermeiden können“, sagt der Hauptgewässerwart des FV Friesoythe.