Mehr als 300 Helfer beteiligten sich am Wochenende an einer Rettungsaktion für die Fische an der Thülsfelder Talsperre. Hauptsächlich brachten sie jedoch erst einmal Muscheln in andere Gewässer.
Den ersten Teil ihrer Rettungsaktion haben die Angler des Fischereivereins für den Bezirk Friesoyther Wasseracht im Landkreis Cloppenburg (Niedersachsen) am Wochenende hinter sich gebracht. Sie trafen sich an der Thülsfelder Talsperre, um Fische und Muscheln umzusiedeln, die es aus eigener Kraft nicht schafften, mit dem sinkenden Wasserpegel des Stausees den Weg in die Soeste zu finden. Aufgrund von Baumängeln sah sich der Betreiber der Anlage, der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), gezwungen, den Stausee abzulassen. Hintergrund: Experten entdeckten Hohlräume unter dem Ablaufstollen, die die Sicherheit des Bauwerks nicht mehr gewährleisten. Erstmals in seiner Historie wird der Stausee jetzt fast vollständig abgelassen. Der Aufruf des Vorstandes an die Angelkollegen brachte den gewünschten Erfolg: „Am Samstag waren wir über 300 Helfer vor Ort, die hauptsächlich Muscheln aufgesammelt und in andere Gewässer gebracht haben“, berichtet Knut Tholen, Gewässerwart des Vereins. Am Mittwoch soll der Wasserstand weiter gesenkt werden, so dass sich die Angler in den kommenden Tagen erneut in Stiefeln und Wathosen an der Talsperre treffen werden. Dann wartet noch mehr Arbeit auf die Petrijünger. „Am Freitag und Samstag rechnen wir mit einer Großzahl an Fischen, die den Weg in die Soeste nicht schaffen und die wir aus dem Schlamm retten werden“, sagt Knut Tholen. Dann heißt es kräftig zupacken, denn der Stausee beherbergt große Karpfen, Hechte und Welse. Beim E-Kontrollfischen entdeckten die Angler Welse mit einer Länge von zirka 2,20 Meter. Freiwillige Helfer sind auch in den kommenden Tagen an der Thülsfelder Talsperre gern gesehen. Wer den niedersächsischen Angelfreunden helfen möchte, den Fischbestand in ihren Gewässern zu sichern, der sollte nicht vergessen, Gummistiefel, Eimer und Kescher mitzubringen.