Kiesbänke anlegen und vorhandene Kieslaichplätze optimieren, Fischunterstände und Rückzugsgebiete anlegen, die Eigenvermehrung ständig beobachten, kurz nachhaltige Gewässerentwicklung betreiben das sind einige der zentralen Begriffe, mit der sich der freiwillige Zusammenschluss der Fischereibewirtschafter an rund 200 Kilometer Jagst und Nebengewässern im vergangenen Jahr befasst hat, so Sprecher Markus Hannemann, zum Auftakt der sehr gut besuchten Jahresversammlung der FHGJ im Fischerheim Jagsthausen. Die FHGJ hat zum Fischartenschutz spezielle Programme aufgelegt, so über die Neunaugen der Seckach, der Kiesbankrestaurierung Siglingen, der Biotopgestaltung Widdern, dem Brutboxenprojekt zur natürlichen Aufzucht von Bachforellen in den Zuflüssen, dem Nachweis der Eigenvermehrung in den Auebiotopen, der Bestandsstützung der Äschen und weiteres mehr. Mehrere Biberschutzbeauftragter kümmern sich um die europaweit geschützte Art. Konstruktive Vorschläge zu fisch- und gewässerökologischen Belangen wurden in zahlreiche Sitzungen der Managementpläne der FFH- und Vogelschutzgebiet von den Vertretern der FHGJ-Bewirtschafter eingebracht. Die FHJG hat eine umfangreiche und fundierte Liste mit über 50 Einzelvorschlägen zur Erreichung des guten ökologischen Zustands nach Wasserrahmenrichtlinie im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung beim Regierungspräsidium Stuttgart zur Aktualisierung des Bewirtschaftungsplans zum Bearbeitungsgebiet Neckar eingebracht und hat dadurch, so Sprecher Hannemann, seine Fachkompetenz unterstrichen. Als Ortskenner an allen Gewässerstrecken werden wir genau verfolgen, was aus diesen Vorschlägen wird, ergänzte der Stellvertretende Sprecher Michael Pawlon aus Winzenhofen. Das dringend erforderliche Kormoranmanagement war ein wichtiges Thema der Jahresversammlung. Die wöchentlichen flächendeckenden Winterzählungen ergaben Schlafplatzbestände der Kormorane von mehr als 30 im Raum Dörzbach und über 100 Tieren im Raum Jagsthausen führte Rolf Willig als Betreuer der Kormoranbestandszählungen an. Die Mitglieder mahnten die zu lange Dauer der Behördenprüfung der seit Jahren ausstehenden und verschleppten Verträglichkeitsprüfung für ein lethales Management an. Hannemann verabschiedete mit großem Beifall den langjährigen Sprecher der FHGJ, Rolf Grimm aus Züttlingen. Er wurde für die in 13 Jahre dauernde Tätigkeit (Sprecher 9 Jahre, Stellv. u. Schriftführer 4 Jahre) und die seit Gründung der FHGJ 2002 geleistete Arbeit im Natur-, Gewässer- und Fischschutz, unter anderem mit der Wiederansiedlung der Äsche und der Bestandsstützung der Nase mit einem Äschen-Bild geehrt. Fritz Schlaghoff, der die Belange des LNV zukünftig nicht mehr vertritt, die Interessen der FHGJ stets in bester Weise vertrat, erhielt als kleinen Dank ein Weingebinde. Als neues Führungsmitglied wurde Andreas Mittermayer vom Fischereiverein Klepsau in der Führungsriege begrüßt. Für 2015 sind wiederum zahlreiche Aktivitäten mit Fokus auf naturnahe Gewässer- und Fischbestandsentwicklung geplant. Die FHGJ wird hierbei vom Gewässerbiologen Dr. Berthold Kappus aus Züttlingen unterstützt. Zuletzt präsentierte sich die FHGJ den zahlreichen Besuchern beim Hohenloher Wiesenwandertag im Mai des Jahres in Mulfingen mit einer Fisch- und Krebsausstellung, Demo-Elektrobefischung sowie feinen Fischgerichten. PM
Die FischHegeGemeinschaft Jagst zog positive Jahresbilanz in Jagsthausen und berichtete über ein umfangreiches Arten- und Naturschutzprogramm. Kormorane dürfen allerdings weiter die Fischbestände dezimieren.