Royal Fishing Kinderhilfe: Nationales Jugendangeln 2021

Sommer, Sonne, krumme Ruten und eine große Ansammlung aufgeregter Kids: Im Juli fand das nationale Jugendangeln der Royal Fishing Kinderhilfe statt. Wir begleiteten die Mädels, Jungs, ihre Betreuerinnen und Betreuer drei Tage lang.

Drei Jungs halten ihre Fänge in die Kamera.

Bild: Viktoria Kühne

Über 100 Forellen fingen die Kids am Forellenteich Stuer bei Fischer Mütze. Eine gute Vorbereitung auf den nächsten Tag, denn dann ging es auf den Kölpinsee

„Florian, kannst Du mir nochmal Teig dran machen? Der ist abgefallen“ – Eric dreht sich zu mir um. Ich greife gerade nach dem Köder, als die Posenspitze seiner Freundin Isabell eine ausladende Acht dreht und mit einem kleinen Spritzer unter die Oberfläche gerissen wird. Isabell und ich starren uns im gleichen Moment an. Mein „Schlag an!“ geht fast im aufgeregten Geschrei des kleinen Jordan unter, der neben uns ebenfalls seinen persönlichen Endgegner gehakt hat. Die aufgerissenen Münder von Isabell und Jordan verwandeln sich kurze Zeit später in ein dickes Grinsen als zwei dicke Regenbogenforellen vor uns auf dem Gras liegen. Eric steht immer noch hinter mir und hält die kleine Dose mit Forellenteig erstarrt in seiner Hand. „Warte kurz, Eric. Ich muss schnell ins Auto, meine restlichen vier Hände aus dem Kofferraum holen …“

Diese Szenen wiederholten sich beim nationalen Jugendangeln der Royal Fishing Kinderhilfe 2021 mehrfach. Aber nur selten musste ich Fische versorgen, denn die vielen Betreuer vor Ort waren deutlich schneller als ich. Sie hatten den kleinen Ameisenhaufen super im Griff. Wurde eine Forelle gelandet, ging es schneller als ein Boxenstopp bei der Formel 1: Der Fisch wurde von einem Betreuer versorgt, gleichzeitig kümmerte sich ein zweiter um die Angelrute. Innerhalb von Minuten war der Köder am Haken, die Montage im Wasser und die Rute wieder in der Hand des Kindes.

Dieses Bild zeigt die Unterstützer und Botschafter der Kinderhilfe.

Bild: Viktoria Kühne.

Auch dabei waren natürlich Unterstützer und Botschafter der Kinderhilfe: Ronald Pasch, Jürgen Stark, Bruno Eyron, Friedericke Dirscherl, Christian Rumpeltin, MC Fitti und Vorsitzende Alexandra Jahr (v.l.n.r.)

Jugendangeln der Royal Fishing Kinderhilfe 2021: 40 Kinder, 5 Bundesländer, ein Hobby – Angeln!

Ich habe übrigens etwas vorgegriffen, denn am Forellensee wurde erst am zweiten Tag geangelt. Am Tag zuvor trafen sich die 40 Kinder aus Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, ihre Betreuer und das Team der Royal Fishing Kinderhilfe am Jugendwaldheim Loppin (Nähe Müritz/ Mecklenburg-Vorpommern). Neben vielen Helfern waren außerdem die beiden Royal Fishing Botschafter Bruno Eyron und MC Fitti zur Unterstützung vor Ort, sowie einige Guides.

Michael Werner und ich stießen erst am Nachmittag dazu, zu diesem Zeitpunkt wurden die Kids gerade von den Experten der Royal Fishing Kinderhilfe in verschiedene Angeltechniken eingeführt. Einige der Kinder hatten sogar schon ihren Angelschein in der Tasche. Übrigens auch dank der Royal Fishing Kinderhilfe! Andere kamen bisher noch nicht in Kontakt mit einer Angelrute, aber das sollte sich in den folgenden Tagen des Jugendangelns 2021 ändern.

Keines der Kinder hat eine leichte Vergangenheit – aber hätte ich es im Vorfeld nicht gewusst, wäre es mir nicht auf- gefallen. Zu keinem Zeitpunkt hat manes ihnen angemerkt! Mit großen Augen beobachteten sie den achtfachen Weltmeister im Casting, Ronald Pasch, bei seinen Wurfvorführungen. Und mit großen Augen betrachteten sie die großen bunten Gummifische, mit denen man gefährliche und bissige Hechte fängt, wie ihnen erklärt wurde. Und immer noch mit großen Augen saßen sie nach dem gemeinsamen Abendessen am Steg des Sees und starrten auf die Pose der Stipprute. Mit kleinen Augen gingen sie später ins Bett, während die Crew der Kinderhilfe am Lagerfeuer beisammen saß und den kommenden Tag am Forellensee nochmals durchging.

Dieses Bild zeigt ein Interview mit einer der Teilnehmerinnen.

Fischer Mütze und der Bärenwald

Sie haben einen Vorgeschmack bekommen: Dieser Tag am Forellensee – wir waren übrigens an den Angelteichen Stuer, betrieben von Fischer Mütze – hatte es in sich. Jedes Kind fing mindestens zwei Forellen, alle in guter Speisegröße: „Wer angeln will, muss auch wissen, wie gut Fisch schmeckt!“, so Siggi Götze, Veranstalter und 2. Vorsitzender der Royal Fishing Kinderhilfe.

Für die Versorgung des Fangs war der Fischer zuständig, der mit seiner Schubkarre unaufhörlich Slalom um die kleinen Teiche lief und alle Fänge einsammelte. Er war bestimmt froh, dass er sich nur um eine Hälfte der angelbegeisterten Kids kümmern musste – denn die anderen waren währenddessen im angrenzenden Bärenwald und beobachteten die riesigen Teddys im Gehege. Später tauschten beide Gruppen dann. So schnell die Forellen aus den Teichen geangelt wurden, so schnell ging auch dieser Vormittag vorbei. Danach fuhren die Kids in ihre Bungalows, um sich für den Abend auszuruhen – denn es war Party angesagt!

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Die beiden Jungs von Zig Zag (Sascha und Ille) legten sich musikalisch mächtig ins Zeug und die fleißigen Helfer der Kinderhilfe grillten nebenbei Würstchen. Was ich aber besonders cool fand: Trotz des ausladenden Rahmenprogramms sah ich einige Mädels und Jungs später am Abend auf dem Steg sitzen. Sie angelten mit den Resten des Abendessens kleine Rotfedern vor dem Schilf, die Sonne ging unter, im Hintergrund sangen Sascha und Ille gerade im Refrain „Petri Heil!“. Irgendwann war dann das Essen alle, die Boxen stumm und es kehrte Ruhe am Loppiner See ein.

„Fiiiisch!!!“ – Auf dem Kölpinsee

Diese Ruhe war aber nur von kurzer Dauer, denn am nächsten Tag stand ein Highlight an: Bootsangeln auf dem Kölpinsee. Die Kids waren echt aufgeregt, denn es sollte schließlich auf gefährliche, zahnbesetzte Hechte gehen, von denen sie schon viel gehört hatten. Angelkarten spendeten die Müritzfischer netterweise, außerdem liehen sie uns einige Boote. Neben diesen Booten standen uns außerdem die schnellen Flitzer der Guides, Hausboote und sogar ein Angelkutter zur Verfügung.

Florian und Marie sowie ein weiteres Mädchen halten den frisch gefangen 80 Zentimeter-Hecht in die Kamera.

Bild: Viktoria Kühne

Marie (links) präsentiert stolz ihr zahnbesetztes Kölpinsee-Monster von 80 Zentimetern Länge.

Jedes Boot bekam ein kleines Köderpaket von hechtundbarsch.de; dann verließ die Bootsflotte die Marina. Ich steuerte eines der Hausboote, mit dabei waren zwei Mädels (Angelina und Marie) aus Thüringen und ihre Betreuerin (Christina). In drei Minuten hatten sie den Dreh raus, jeder Wurf ging einen Meter weiter als der vorherige. Und sie zogen durch, mit Vollgas! Ich versetzte das Boot noch- mal und nochmal, bis ich ein „Fiiiiisch!!!“ vom Heck hörte. Marie hielt ihre Rute mit aller Gewalt fest, am anderen Ende hing ein Hecht – und was für einer. Alle ließen ihre Angeln stehen und schauten gespannt zu, wie der kampfstarke Hecht Schnur von der Rolle riss. Wieder und wieder, aber er hatte keine Chance gegen Marie. Mir fiel ein Stein vom Herzen als er endlich im Kescher war. Jubelschreie und Handyfotos folgten.

Kurze darauf fing auch Angelina noch ihren ersten Hecht; Betreuerin Christina beendete unsere Tour mit einem Barsch. Letzterer wurde genau begutachtet: „Oh, ist der schöööön!“. Und, wie sollte es anders sein: „Autsch!“ – denn die kleinen Stacheln an den Kiemendeckeln und an der Rückenflosse sieht man nur sehr schlecht …

Jugendangeln der Royal Fishing Kinderhilfe 2021: Siegerehrung und Speiseeis zum Schluss

Abends folgte dann schlussendlich noch die Siegerehrung, denn alle Kinder trugen ihre Fänge in Listen ein. Maries Hecht war ganz weit oben dabei! Insgesamt fingen die Kinder 20 Hechte, unzählige Barsche und sogar zwei Brassen mit ihren Kunstködern. Nicht zu vergessen die fast 100 Forellen. Sie können sich vorstellen, dass jedes Kind an diesem Mittwochabend in MeckPomm grinsend auf der Bierbank saß und seinen kleinen Pokal begutachtete. Noch dicker wurde das Grinsen aber, als die erste Vorsitzende der Kinderhilfe, Alexandra Jahr, eine Extrarunde Eis ankündigte!

Ein Gruppenbild der Kinder, Betreuer und Unterstützer

Bild: Viktoria Kühne

Die Kids, Betreuer, Botschafter und Unterstützer sind sich einig: Das Nationale Jugendangeln 2021 der Royal Fishing Kinderhilfe war ein Riesenspaß.

Was ist die Royal Fishing Kinderhilfe?

Seit ihrer Gründung 1999 macht es sich die Royal Fishing Kinderhilfe zur Aufgabe, sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen, vorwiegend aus Kinderheimen, eine sinnvolle und spannende Freizeitbeschäftigung zu ermöglichen. Nicht jedes Kind hat die Chance ein Hobby zu erlernen. Zu viele junge Menschen leiden unter den Auswirkungen unserer Gesellschaft. Vereinsamung, Drogenmissbrauch, sozialer Abstieg und Gewalt drohen das Leben vieler Kinder kaputt zu machen. Sie verbringen ihre Freizeit auf der Straße oder nur in den eigenen vier Wänden, anstatt die Natur zu erleben.

Über 6.000 Kinder und Jugendliche nahmen durch die Royal Fishing Kinderhilfe an Fischereilehrgängen, Angelsafaris und vielem mehr teil und erlernten den richtigen Umgang mit Tier und Natur. Mit vereinten Kräften will die Kinderhilfe sie unterstützen, ihnen Hoffnung und Perspektiven für ihr Leben geben. Zu den zahlreichen Unterstützern der Kinderhilfe gehören viele prominente Mitglieder aus Sport, Medien und Wirtschaft.

Die Kinderhilfe finanziert sich über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Veranstaltungen wie zum Beispiel der Fishing Masters Show und vielen weiteren Events, die zugunsten der Royal Fishing Kinderhilfe ausgerichtet werden. Kosten, die zum Beispiel bei Botschafterreisen wie nach Rügen entstehen, werden komplett von den Vereinsmitgliedern und Botschaftern selbst übernommen. Weitere Informationen finden Sie unter www.royalfishing.de


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