Abwasser-Ringleitungen und mehrstufige Kläranlagen sorgen dafür, dass nur noch geringe Mengen an Nährstoffen in den Bodensee gelangen. Mit fatalen Folgen für die Fischer
Nachdem der Bodensee wieder eine Wasserqualität vorweist wie vor 50 Jahren, sehen die ansässigen Fischer ihre Existenz gefährdet. Etwa acht Mikrogramm Phosphat je Liter Wasser ist ein vorzüglicher Wert, so Gerd Schröder, Chef des baden-württembergischen Seenforschungsinstituts in Langenargen. Vor etwa 30 Jahren lag der Phosphatwert noch bei 90 Mikrogramm/l, was fast zum Umkippen des Bodensees führte. Dadurch entstanden riesige Algenteppiche, die Nahrungsgrundlage für Plankton, das wiederum für die Fische die Nahrungsgrundlage bildete und so zu einer starken Fischpopulation führte. Durch den Bau von Kläranlagen wurde die Zufuhr von ungeklärten Abwässern verringert und damit die heutige Wasserqualität erreicht, was die Fischfang-Quoten von ehemals über 1.000 Tonnen/Jahr auf etwa 617 Tonnen im Jahr 2006 absinken ließ, was die niedrigste Quote der letzten fünfzig Jahre bedeutete.