Der Körper hatte die Form einer Schlange, die wenigen Hautfetzen wirkten fast wie Fell – so beschrieb Robert Loerzel aus Chicago seinen Fund. Er war am Lake Michigan, einem der großen Seen in den USA, auf einen toten Fisch gestoßen, den er nicht bestimmen konnte. Doch die „Kreatur“ war alles andere als außergewöhnlich, wie sich schnell herausstellte.
Merkwürdige Kreatur: Nutzer auf Twitter hielten die Fotos für einen Aprilscherz
Kaum hatte Loerzel Fotos von seinem Fund ins Internet gestellt, verbreitete sich die merkwürdige Kreatur in den sozialen Medien. „Ein Seemonster-Mysterium!“, schrieb er auf Twitter zu den Fotos. „Ich habe dieses, ähm … DING an den Dünen vom Montrose Beach gefunden. Und ich dachte: Na ja, das ist wohl eine Art Fisch. Aber was zum Teufel ist es? …“
Sea monster mystery!
I found this, um … THING at the Montrose Beach Dunes.
And I thought: Well, I guess that’s some kind of fish. But WTF is it? … pic.twitter.com/YOtXkGtxij
— Robert Loerzel (@robertloerzel) April 1, 2022
Die Resonanz kam prompt in Form von allerhand Theorien. „Ein Vorzeichen der Apokalypse“, witzelte ein Nutzer. Ein anderer vermutete einen „Meermann“. Einer hatte sogar einen ernst gemeinten Vorschlag und dachte an einen Marmorkarpfen. Da Loerzel die Fotos – natürlich – genau am 1. April hochgeladen hatte, vermuteten einige Nutzer hinter der merkwürdigen Kreatur einen Aprilscherz.
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Wissenschaftler konnten das Rätsel lösen
Doch des Rätsels Lösung war alles andere als außergewöhnlich. Was der Amerikaner am Lake Michigan gefunden hatte, war nicht etwa eine Laune der Natur oder gar ein Alien (zumindest hat das FBI keine X-Akte darüber angelegt). Als Experten von iNaturalist, einem Netzwerk für Naturwissenschaftler, das Foto betrachteten, kamen sie schnell zu einer Antwort. Es handelte sich bei der Kreatur um eine Quappe der Gattung Lota lota.
Die Quappe ist im amerikanischen Raum als „Hummer der armen Leute“ bekannt. Angler schätzen sie als Speisefisch, und auch im Drill muss sich die Quappe an Kampfkraft nicht verstecken. Sie gehört zur Familie der Dorsche und ist das einzige Mitglied, das nicht im Meer, sondern im Süßwasser zu finden ist. Man erkennt sie gut an ihrem einzelnen, langen Bartfaden. Auch bei uns in Deutschland ist die Quappe heimisch. Wer gezielt auf Quappen angeln will, hat die besten Chancen in den Wintermonaten von November bis März.
Quellen: Field & Stream, Mirror