Schmerzmittel, Antibiotika und mehr: Bonefische sind voller Medikamente

Forscher aus Florida fanden heraus, dass untersuchte Bonefische vollgepumpt mit Medikamenten sind. Die Fische nehmen die Stoffe über das Abwasser auf.

Bonefische (auch Grätenfische) leben unter anderem in amerikanischen Küstengewässern. Foto: Wikimedia Commons

Bild: Wikimedia Commons

Bonefische (auch Grätenfische) leben unter anderem in amerikanischen Küstengewässern.

Eine dreijährige Studie der Florida International University (FIU) und der Bonefish & Tarpon Trust (BTT) haben Medikamenten-Rückstände im Blut und Gewebe von Bonefischen entdeckt. Von 93 untersuchten Fischen wiesen alle im Durchschnitt sieben unterschiedliche Medikamente auf. Darunter waren Blutdrucksenker, Antidepressiva, Antibiotika und Schmerzmittel. Der am höchsten belastete Fisch hatte Rückstände von 17 Medikamenten in seinem Gewebe. Die Wissenschaftler fanden die Rückstände auch in der Beute von Bonefischen, in Krabben, Garnelen und Kleinfischen.

„Diese Entdeckungen sind höchst alarmierend“, meint Dr. Jennifer Rehage, die die Ergebnisse der Studie dem BTT präsentierte. „Wir hatten zwar erwartet, dass wir Rückstände von Medikamenten in den Fischen finden würden, aber diesen Grat an Verunreinigung hatten wir nicht erwartet. Das hat uns wirklich überrascht.“

Bonefische müssen Wirkungen der Medikamente spüren

60 Prozent der Bonefische, die die Forscher untersuchten, hatten eine so hohe Konzentration eines Medikaments im Körper, dass sie die Effekte davon spüren mussten. Medikamente wie Antidepressiva, die besonders häufig nachgewiesen wurden, können das Verhalten eines Fisches ändern, so die Forscher. Eine frühere Sterblichkeit der betroffenen Fische sei in der Regel die Folge. Hinzu kommt, dass die Medikamenten in den Fischen sich gegenseitig beeinflussen. Menschen sollen verschreibungspflichtige Medizin in der Regel nicht mit anderen Medikamenten einnehmen, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Die Fische haben jedoch keine Wahl.

„Medikamenten-Rückstände sind eine unsichtbare Bedrohung anders wie Algen und trübes Wasser“, führte Rehage aus. „Deshalb müssen hier die Abwasser-Entsorgungsbetreiber in die Pflicht genommen werden, denn die Gesundheit der Bewohner an der Küste von Florida hängt davon ab.“

Auch interessant

Drogen und Medikamente im Abwasser – auch in Europa

Es ist seit langem bekannt, dass Medikamente und auch Drogen über das Abwasser in den Körper der Fische gelangen. Nicht nur in den USA ist das ein ernstes Problem, sondern auch in europäischen Gewässern kommen solche Verunreinigungen vor. So wiesen Wissenschaftler aus Prag nach, dass einige Flüsse in Tschechien geringe Spuren der Droge Crystal Meth enthalten. Das psychoaktive Rauschmittel machte die betroffenen Fischen zu „Junkies“ – die Forscher wiesen in Experimenten eindeutige Veränderungen im Verhalten von Bachforellen nach.

Quelle: Field & Stream, Foto: Wikimedia Commons


12x BLINKER

+ BLACK MAGIC FEEDERSET

Cover der Angelwoche 01/2025: Hecht-Geratter!

AngelWoche

AngelWoche ist die aktuellste und meist verkaufte Angelzeitung auf dem deutschen Markt. News aus der Industrie, aktuelles von den Angelgewässern, reich bebilderte, kurz und verständlich gehaltene Artikel, verbunden mit einer großen Themenvielfalt charakterisieren die AngelWoche.

Ihre FliegenFischen Ausgaben

in einem einzigartigen Nachschlagewerk

JETZT SAMMELN!

 

Sammeln Sie Ihre Ausgaben zu einem einzigartigen Nachschlagewerk!

Der neue KARPFEN 05/2024 – am Kiosk und online erhältlich!

Internationales Karpfenmagazin

ANGELSEE aktuell 01/2025 – am Kiosk und online erhältlich!

Das Magazin für Forellenangler

ANGELSEE aktuell ist das einzige Magazin im deutschsprachigen Raum für die stetig wachsende Zahl der Angler, die an Angelseen, auch Forellenteiche genannt, ihre Köder auswerfen.
Next Prev
Blinker
AngelWoche
FliegenFischen
Kutter & Küste
karpfen
ANGELSEE aktuell