Die Äsche ist der Fisch des Jahres 2011. Mit der Wahl soll eine breite Öffentlichkeit auf die Gefährdung der Äsche, einem der schönsten, aber auch empfindlichsten einheimischen Fische, aufmerksam gemacht werden. Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF), das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) haben die Äsche zum Fisch des Jahres 2011 gewählt.
Die Äsche gehört zu den schönsten Fischen unserer Flüsse. Mit der Wahl zum Fisch des Jahres soll auf die Gefährdung ihrer Bestände in unseren heimischen Gewässern und auch auf die Beseitigung der Ursachen hingewiesen werden. Die Äsche reagiert von allen einheimischen Fischen mit am empfindlichsten auf Umweltverschmutzungen. Sie gehört zu den Ersten, die sich von verschlechternder Wasserqualität vertreiben lässt. Kormorane dezimieren Bestände Einen wesentlichen Grund für den Bestandsrückgang liefert sicherlich der Kormoran, der begünstigt durch vom Menschen begradigte Flussläufe, Wehre, Hochwasserschutzzonen und weitere Eingriffe optimale Vorraussetzungen für seine Beutezüge antrifft. Stellen, an denen keine Bäume und Büsche am Ufer wachsen, machen es den Äschen schwer, Schutz gegen den Kormoran und andere fliegende Feinde zu finden. Die Laichzeit der Äsche fällt zudem mit dem winterlichen Aufenthalt der Kormorane in Deutschland zusammen. Da sich die Laichplätze der Äsche über deckungslosen flachen Kiesbänken befinden, sind sie während des Laichens eine leichte Beute. Die Äsche ist ein Standfisch in kühlen, klaren, schnellfließenden größeren Bächen und kleineren Flüssen. Sie ist der Leitfisch der nach ihr benannten Äschenregion. Fahnenträger in Europa weit verbreitet Das Verbreitungsgebiet der Äsche erstreckt sich über fast ganz Europa. Sie fehlt in Spanien, Süditalien, Irland und in den meisten Flüssen der norddeutschen Tiefebene. Die Äsche gehört zur Familie der Lachsfische (Salmoniden). Sie hat einen mäßig langgestreckten, seitlich abgeflachten Körper. Der Kopf ist klein und besitzt eine spitze Schnauze. Der Rücken ist graugrün oder bläulichgrau, Flanken und Bauch silberweiß bis messingfarben gefärbt. Besonders auffällig ist die große Rückenflosse beim Männchen. Sie wird auch als Fahne bezeichnet und dient dazu, in der Laichzeit die Aufmerksamkeit der Weibchen zu erregen. Das Gewicht einer ausgewachsenen Äsche kann bis zu 1,5 Kilo betragen, bei einer Länge von 50 Zentimetern. In seltenen Fällen werden Äschen 70 Zentimeter lang und bis zu 3 Kilo schwer. Die Äsche ist ein ausgesprochener Kleintierfresser und ernährt sich vorrangig von Insekten und Bachflohkrebsen. Größere Exemplare fressen gelegentlich auch Kleinfische oder dezimieren die eigene Brut. Zur Vermehrung im März/April sucht die Äsche in ihrer direkten Umgebung geeignete Laichplätze mit Sand-Kies-Sedimenten auf. Leider ist heutzutage die natürliche Reproduktion der Äsche stark eingeschränkt. Flussverbauungsmaßnahmen u.a. durch Wasserkraftwerke, und vor allem der dadurch verursachte dramatische Verlust, der für die Fortpflanzung notwendigen Kiesbetten durch wiederholte Stauraumspülungen und ebenso der vermehrte Fraßdruck durch Massenauftreten von Kormoranen, haben europaweit den Äschenbeständen arg zugesetzt.