Schwarzer Vogel liefert Stoff für Krimis und Streitereien

Streitbarer Vogel: Dank des Kormorans treffen sich Angler und Naturschützer in Baden-Württemberg vor Gericht. Heinz Jagusch

Ein schwarzer Vogel erhitzt die Gemüter: Beim Thema „Kormoranmanagement“ prallen in Baden-Württemberg die Meinungen von Fischern und Naturschützern immer noch stark aufeinander. Die Fronten sind verhärtet, eine für beide Seiten befriedigende Lösung scheint
nicht in Sicht zu sein.

Die wachsenden Kormoranpopulationen sorgen bundesweit für Diskussionsstoff. Während Berufsfischer und Angler eine Reduzierung des Bestandes durch Vergrämung und Abschuss fordern, machen sich Mitglieder von Naturschutzorganisationen für den schwarzen Vogel stark. Das sensible Thema bot im vergangenen Jahr sogar Stoff für einen Kriminalfilm. In der ARD ermittelten im Januar 2008 die Tatort-Kommissarin Klara Blum und ihr Assistent Kai Perlmann im Kormorankrieg am Bodensee. Doch so schlimm wie in dem Krimi, als ein Naturschutz-Aktivist zum Mordopfer wird, ist es im Südwesten Deutschlands glücklicherweise nicht. Zu gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen Kormoran-Freunden und -Gegnern ist es aber bereits gekommen. Erst kürzlich hat das Verwaltungsgericht Freiburg eine Klage des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) zurückgewiesen. Die Naturschützer klagten gegen eine Entscheidung des Regierungspräsidiums Freiburg, das ein weiteres Wachstum der Kormoranbestände im Naturschutzgebiet Radolfzeller Aachried einschränken will. Vertreter des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg (LFV) begrüßen die Entscheidung des Gerichts. Sie zeigt, dass vor Gericht dem Schutz von Fischarten das gleiche Gewicht beigemessen wird, wie dem Vogelschutz, heißt es in einer Erklärung des LFV. Die Fischer können das Vorgehen der heimischen Naturschutzorganisation nicht nachvollziehen: Jüngst hat das Europäische Parlament mit 96 Prozent Ja-Stimmen ein flächendeckendes Management in Europa gefordert. Lediglich der Nabu Baden-Württemberg verschließt sich vor der Realität und leugnet nach wie vor die katastrophalen Auswirkungen des Kormoraneinfalls auf die Fischbestände vieler unserer Gewässer. Der Ton zwischen den Verbänden wird zunehmend rauer. Die Fischer bedauern, dass ein Verband, der sich eigentlich dem Schutz der gesamten Natur verschrieben hat, sich derartig einseitig ,vogellastig verhält und mit scharfer Polemik gegen den Schutz von Fischbeständen und Fischarten sowie den Erhalt der Berufsfischerei sperrt. Aufgeben wollen die Angler aber nicht. Sie appellieren an die Vernunft der Naturschützer. Der Landesfischereiverband bittet den Nabu, nicht nur im Interesse der Erhaltung artenreicher Fischbestände und der traditionellen Berufsfischerei, sondern auch wegen des Ansehens aller Naturschutzverbände, seine einseitige Position aufzugeben und an einer gemeinsam getragenen Problemlösung mitzuwirken, heißt es in der Mitteilung des LFV.


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