Schweizer Äschen laichen immer früher

Eine Studie belegt, dass Äschen in der Schweiz immer früher laichen. D. Luther / Petri Heil

Liegt es an der Erwärmung der Wassertemperatur? Oder welche Gründe gibt es sonst, dass Äschen in der Aare bei Thun (Schweiz) seit vielen Jahren offenbar immer früher laichen. Forscher aus der Alpenrepublik begeben sich auf Spurensuche.

Dreieinhalb Wochen früher als noch vor 60 Jahren beginnt heute die Laichzeit der Äschen. Welche Auswirkungen das für den Nachwuchs hat, ist noch ungeklärt. Sicher ist, dass die Bestände in den Flüssen der Schweiz seit Jahren abnehmen. Bei gemeinsamen Untersuchungen stellten Forscher um Claus Wedekind von der Universität Lausanne und Christoph Küng vom Fischereiinspektorat des Kantons Bern fest, dass seit 1970 die Wassertemperatur der Aare bei Thun hier kann das Laichen vom Ufer aus beobachtet werden etwa um 1,5 Grad Celsius gestiegen ist. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Conservation Biology veröffentlicht. Die Forscher stützen sich dabei auf Messreihen und Protokolle der Laichfischjäger. Seit den 1940er Jahren fangen Pächter und Fischereiaufseher in jedem Jahr einige laichreife Äschen, denen dann Eier und Spermien abgestreift werden. So können Jungtiere unter geschützten Bedingungen aufgezogen und später ausgesetzt werden, um die natürliche Population zu stützen. Auf diese Weise konnte festgehalten werden, wann das erste und wann das letzte laichreife Weibchen gefangen wurde und somit Beginn und Ende der Laichzeit bestimmt werden. Aufgrund der Protokolle lassen sich auch die Geschlechterverhältnisse abschätzen. Dabei wurde ein alarmierender Mangel an weiblichen Tieren festgestellt. Waren früher etwa 65 Prozent männliche Fische am Laichplatz, so erhöhte sich in den letzten Jahren ihr Anteil auf 85 bis 90 Prozent. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Population wegen dieser Verschiebung des Geschlechterverhältnisses zurückgegangen ist. Veränderungen der Wassertemperatur können beim Embryo oder der Larve eine Geschlechtsumwandlung verursachen. In einer Doktorarbeit soll jetzt untersucht werden, ob in der Aare durch temperaturbedingte Geschlechtsumwandlungen das ungewöhnliche Geschlechterverhältnis erklärt werden kann.

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