Erfreuliche Nachrichten für Angler und Fischer kommen von der Insel Heuwiese im Kubitzer Bodden. Hier soll der Kormoranbestand zurückgegangen sein. Der Grund dafür sei das vermehrte Vorkommen von Seeadlern, die hier in direkter Konkurrenz zu den schwarzen Vögeln auftreten und sie sogar bejagen.
Die Ansichten über die Schwärme von Kormoranen im Kubitzer Bodden westlich von Rügen gehen auseinander. Vor allem den Fischern wird durch den Fischverbrauch der Wasserraben großer Schaden zugefügt. Die mitten im Bodden liegende zwei Hektar große Insel Heuwiese ist seit 1991 Brut- und Rastplatz für die schwarzen Vögel. Von 238 Brutpaaren ist die Zahl zwischenzeitlich auf bis zu 1000 gestiegen. Die Vögel bauen ihre Nester hier nicht auf Bäumen sondern auf dem Boden. Zur Zeit sind es „nur“ 400 Brutpaare. Der Rückgang ist auf die Zunahme des Seeadlers in Mecklenburg-Vorpommern zurückzuführen. 2008 zogen die rund 260 Adlerpaare etwa 235 Jungadler auf. Bis zur Geschlechtsreife leben die Jungadler fünf Jahre lang verstreut in ungestörten Gebieten mit gutem Nahrungsangebot. Ein solches Gebiet ist die Insel Heuwiese. Den Kormoranen entsteht durch sie soviel Unruhe, dass sie nicht ungestört brüten können. Die Adler jagen die mit dem Fang heimkommenden Kormorane und vertreiben brütende Vögel von den Nestern. Diese würgen dann ihren Fang hervor, der von den Adlern gefressen wird. Auch die Kormorane selbst werden zur Beute der Greife. Ähnliches Verhalten ist auch von Silbermöwen zu beobachten, die Kormoraneier rauben und den schwarzen Vögeln die Beute abjagen. Dieses Konkurrenzverhalten, von dem der Kormoranbestand beeinflusst wird, soll weiter untersucht werden.