Bereits im August 2023 berichteten wir vom Kollaps des Vejle Fjords in Dänemark. Nun wurde das Gewässer in einer gemeinsamen Aktion von Anglern und Umweltschützern „beigesetzt“. Die Teilnehmer trauerten um den Verlust einer lebendigen Wasserwelt, die einst reich an Fischarten, weiteren Unterwassertieren und Pflanzen war.
Schlimmste Sauerstoffabnahme seit 20 Jahren
Im Vejle Fjord gibt es praktisch kein Leben mehr. Der Fjord erlitt die schlimmste Sauerstoffabnahme in dänischen Gewässern seit 20 Jahren. Diese wird auf Stickstoff aus landwirtschaftlichen Düngemitteln zurückgeführt. Der Landwirtschaftssektor soll für 70 % der Stickstoffemissionen vom Land in die Meeresumwelt verantwortlich sein.
Kaare Manniche Ebert, Fischbiologe beim Dänischen Sportfiskerforbund, sagte zu den Anwesenden: „Der Vejle Fjord war für viele Angler ein geliebter Freund. Er ist seit Generationen ein beliebter Ort zum Angeln, aber in den letzten 15 Jahren hat sich die Situation verschlechtert. Heute sind die Fische weitgehend verschwunden.“
Maßnahmen zum Schutz des Vejle Fjords gefordert
Die Veranstaltung sollte Aufmerksamkeit auf die verheerende Situation im Vejle Fjord lenken und Maßnahmen für dessen Schutz einfordern. Um die Stickstoffemissionen zu verringern, muss die Politik 600.000 Hektar landwirtschaftlicher Flächen renaturieren, so Greenpeace und der dänische Sportfischerverband. Dies würde zudem für saubereres Trinkwasser sorgen und auch die Artenvielfalt an Land verbessern.
Der Vejle Fjord als Symbol für die bedrohte Unterwasserwelt
„Die Beerdigung von Vejle markiert einen Wendepunkt, an dem der Umweltschutz des Meeres zu einer Angelegenheit für ganz Dänemark geworden ist. Auch wenn der Vejle Fjord ein Symbol für den Niedergang der Unterwasserwelt ist, wird er in Zukunft auch für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft stehen. Eine, in der alle Beteiligten die Verantwortung dafür übernehmen, dem Fjord und den Binnengewässern wieder Leben einzuhauchen“, bleibt Manniche Ebert optimistisch.