42 Mal liefen die Seenotretter in Nord- und Ostsee am letzten Wochenende aus, um Menschen auf See aus gefährlichen Situationen zu befreien und Krankentransporte durchzuführen. Zwei Angler konnten in letzter Minute aus dem kalten Wasser gerettet werden, nachdem sie am Rügendamm aus ihrem Boot gestürzt waren!
Starker Wind aus Nordwest mit Böen zum Teil bis sieben Beaufort führten vor allem auf der Ostsee zu erhöhtem Einsatzaufkommen. Nachdem am Freitag eine Segelyacht eingeschleppt werden musste, wurden die freiwilligen Seenotretter mit Vormann Günter Towara zunächst Samstagnachmittag zu einem Einsatz für eine gekenterte Jolle gerufen. Während der Segler sich selbst retten konnte, erreichte die HERTHA JEEP noch auf der Einsatzfahrt die Meldung der Seenotleitung Bremen, dass am Rügendamm ein kleines Angelboot gekentert sei. Bei rauem Seegang und einer Wassertemperatur von ca. sechs Grad Celsius war direkt am Rügendamm, der Verbindung der Insel Rügen zum Festland über den Strelasund, ein Mann aus einem kleinen Angelboot gestürzt. Bei dem Versuch, ihn aus dem Wasser zu retten, war auch sein Mitangler ins Wasser gestürzt und das Boot gekentert. Angler in der Nähe beobachteten das Unglück und versuchten, den Männern zu Hilfe zu kommen. Das mit drei Mann besetzte kleine Boot konnte die beiden jedoch nicht aufnehmen. Während einer der beiden Verunglückten sich an der Bordwand festklammerte, wurde der zweite mit einer Leine festgebunden, da er bereits keine Kraft mehr hatte, sich selbst zu halten. Die beiden trugen keine Rettungswesten! Vormann Günter Towara und seine Besatzung des Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP gelang es in letzter Minute, die unterkühlten Männer an Bord zu nehmen. Sie wickelten sie in Decken und erreichten unter Höchstgeschwindigkeit sechs Minuten später den Hafen, wo der zuvor bereits alarmierte Rettungstransportwagen die Männer sofort übernahm. Kurze Zeit später erreichte die HERTHA JEEP die Alarmierung eines weiteren Angelbootes. Dieses war mit zwei Männern und einem Jugendlichen aus Süddeutschland nach Motorschaden in Sichtweite des Rügendamms am Spülfeld Drigge gestrandet. Da das Boot in der Brandungszone lag, stieg ein Besatzungsmitglied der HERTHA JEEP im Überlebensanzug über Bord, um zu Fuß eine Leinenverbindung herzustellen. Die geretteten Angler blieben unverletzt.