Quastenflosser gelten als lebende Fossilien. Die urzeitlichen Fische kannten Forscher zunächst nur von Versteinerungen und dachten daher, die Tiere wären seit 66 Millionen Jahren ausgestorben – zur selben Zeit, als auch der Tyrannosaurus Rex ausgestorben sein dürfte. Als 1938 ein südafrikanischer Fischer einen lebenden Quastenflosser in seinem Netz fand, sorgte das für große Schlagzeilen. Seitdem wurden weltweit nur 300 dieser Tiere gefangen, damit gehören sie zu den seltensten Fischen überhaupt. Nun haben Forscher neue Erkenntnisse zur „Kopfstand -Jagdtechnik“ der Quastenflosser erlangt und damit wieder einmal mehr über diese interessanten Tiere gelernt.
Ein lebendes Fossil voller Geheimnisse
Quastenflosser haben kräftige, muskulöse Flossen, die den Gliedmaßen von Landtieren ähneln. Durch dieses Merkmal gelten die Fische als Bindeglied zwischen Land- und Wasserlebewesen. Die urtümlichen Tiere existieren in nahezu unveränderter Form seit mehr als 400 Millionen Jahren. Sie sind damit älter als Dinosaurier und vergleichbar alt, wie die ersten Bäume. Sie erreichen eine beeindruckende Größe von etwa zwei Metern, bei einem Gewicht von bis zu 100 Kilogramm.
Bei dieser spannenden Tierart stehen Forscher dabei noch vor jeder Menge ungelöster Fragen. Durch ihre Lebensweise in 150 bis 200 Metern Tiefe ist es nicht sehr leicht, die Quastenflosser in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Man weiß inzwischen, dass weibliche Tiere ihre Jungen für die unglaubliche Zeit von fünf Jahren austragen, bevor sie lebende Junge gebären. Über weitere Details der Fortpflanzung der Fische ist jedoch kaum etwas bekannt.
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Im Kopfstand: Die seltsame Jagdtechnik der Quastenflosser
Eine weitere interessante Eigenschaft des Quastenflossers ist seine als „Kopfstand-Drift-Jagd-Technik“ bekannte Art, Beute zu machen. Dabei macht der Fisch einen Kopfstand und driftet vertikal stehend, mit Kopf und Schnauze auf den Boden gerichtet, über den Meeresgrund. Dabei nutzen die Tiere spezielle Sinneszellen am Kopf um die elektromagnetischen Felder ihrer Beute aufzuspüren.
Forscher in Dänemark haben nun durch moderne Radiologie-Methoden, mit Hilfe von Computer-Tomographie und Magnet-Resonanz, den einzigen konservierten Quastenflosser Dänemarks analysiert. So konnten die Wissenschaftler herausfinden, dass der Fisch ein angepasstes Skelett besitzt, bei dem viele schwere Knochen am Kopf und Schwanz sitzen. Dies führt zu einer optimalen Schwerpunktverteilung, die es dem Quastenflosser besonders einfach macht, im Kopfstand auf Nahrungssuche zu gehen.
Quelle: ScienceDaily