Silberkarpfen haben sich in den USA im Mississippi- und Illinois-River so stark vermehrt, dass sie eine ernsthafte Bedrohung für die heimischen Arten darstellen. Vor allem befürchten Angelguides und Fachhändler, dass die nicht heimische Art nun auch die Großen Seen bevölkern und hier eine ökologische Katastrophe anrichten könnten.
Bislang bieten die Großen Seen (Lake Michigan, Lake Huron und Lake Superior) bestes Angeln auf Salmoniden wie Steelhead, Lachs, Bachforelle und Schwarzbarsch. In dieser Gegend der USA werden allein mit dem Angeln jedes Jahr 12 Milliarden Dollar umgesetzt. Doch nun ist dieses einmalige Sportfischer-Paradies bedroht. Silberkarpfen, die im Mississippi- und Illinois-River illegal angesiedelt wurden, sind nun auch schon in größeren Schwärmen im Chicago-Shipping Canal, einem direkten Zufluss des Michigan-Sees gesichtet worden. Angelguides und Gerätehändler fürchten um ihre Existenz, zumal sich die eingeschleppten Silberkarpfen vor allem von Kraut, Algen und Fischeiern ernähren und so die Laichgründe anderer Arten vernichten. Um der Invasion der Silberkarpfen Herr zu werden, sind verschiedene Maßnahmen geplant: Im Canal wurden elektronische Barrieren errichtet, die allerdings nur die ausgewachsenen Silberkarpfen aufhalten, auf Kleinfische aber wenig Wirkung zeigen. Weitere Vorschläge gehen dahin, die Belüftungspumpen im Chicago-Shipping-Canal auszuschalten und so eine sauerstofffreie Zone zu schaffen, die die Fische nicht überwinden können. Auch wurde erwogen, dass die Kraftwerke in der Umgebung von Chicago heißes Wasser in den Kanal einleiten sollen, denn auch das kochendheiße Wasser würde die Silberkarpfen abschrecken. Selbst Giftattacken auf die Karpfen standen auf der Agende zur Bekämpfung der nicht heimischen Art. In der Vergangenheit war es auch immer wieder zu Zusammenstößen von Silberkarpfen mit Motorbootfahrern gekommen. Da die Karpfen, die ursprünglich aus Asien stammen, meist in dichten Schwärmen zusammenstehen, springen die Fische, vom Motorlärm scheu gemacht, gemeinsam aus dem Wasser und landen entweder im Boot oder verletzen den Fahrer allein wegen ihrer ungeheuren Gewichte bis 100 Pfund.