Fischotter sind niedlich und müssen geschützt werden – der Brite Graham George Spencer dürfte da wohl anderer Meinung sein. Er befand sich auf einem Spaziergang durch den Botanischen Garten von Singapur, als ihn mehrere Fischotter attackierten. Die Räuber brachten Spencer zu Fall und bissen in seine Füße, Beine und Rücken. Nach dem Fischotter-Angriff musste er ins Krankenhaus.
Mann nach Fischotter-Angriff: „Ich hatte Todesangst“
Der Brite befand sich mit einem Freund auf seinem morgendlichen Rundgang, als er die Fischotter im Park sah. Zunächst schienen sie friedlich zu sein, doch als ein Läufer an ihnen vorbeilief, wurden die Tiere aggressiv. Allem Anschein nach fühlten sie sich durch den Sportler bedroht. Sie griffen ihn an, doch als er davonlief, attackierten sie den Spaziergänger Spencer. „Ich hatte Todesangst“, berichtete er der singapurischen Zeitung Straits Times. „Ich dachte, dass die Fischotter mich umbringen würden.“
Bei den Tieren handelte es sich um Indische Fischotter, nahe Verwandte des Europäischen Fischotters. Sie unterscheiden sich von ihrem Verwandten hierzulande durch unter anderem einen flacheren Kopf und größere Zähne.
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Fischotter sind keine aggressiven Bestien
Fischotter ernähren sich fast ausschließlich von Fischen und Muscheln. Wenn sie sich jedoch bedroht fühlen, können sie dem Menschen gefährlich werden. Spencer konnte von seinem Freund gerettet werden, der den Fischotter-Angriff mit lauten Rufen abwendete. Dennoch hatte Spencer zu diesem Zeitpunkt bereits 26 Bisse in Füße, Beine, Rücken sowie einen Finger erlitten. Wachpersonal der Botanischen Gärten versorgte Spencers Wunden, ehe er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Dort behandelte man ihn mit einer Tetanusspritze sowie starken Antibiotika. Die Ärzte mussten einige seiner Wunden nähen. Seit dem Vorfall war Spencer insgesamt dreimal im Krankenhaus, seine Arztkosten belaufen sich derzeit auf 1.200 Singapur-Dollar.
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In Singapur kam es bereits häufiger zu Fischotter-Angriffen auf Menschen. So wurde ein 77-jähriger Mann ins Bein gebissen, 2017 griffen Otter ein fünfjähriges Mädchen an. Fischotter sind Menschen gegenüber für gewöhnlich nicht aggressiv, führte Bernard Seah von der „Otter Working Group“ in Singapur aus. Er beobachtet die Tiere seit Jahren. Ein Fischotter-Angriff wie dieser sei nur wahrscheinlich, wenn die Otter eine Bedrohung für ihren Nachwuchs fürchten würden.
Wie auch dieser Vorfall aus Singapur eine Seltenheit ist, gibt es in Deutschland kaum Berichte von einem Fischotter-Angriff auf Menschen. Die Raubtiere machen dagegen Fischzüchtern und auch Anglern das Leben schwer. Da sie täglich bis zu 1,5 Kilogramm Fisch fressen, können Fischotter erhebliche Schäden in beispielsweise Forellenteichen anrichten.
Quelle: Straits Times