Viele Fischer klagen darüber, dass sie immer weniger Stint aus der Elbe fangen. Kein Wunder, denn immer wieder gibt es Wilderer, die sich die leckeren Fische illegal aus dem Wasser holen – wie ein aktueller Fall aus Hamburg beweist.
Die Wilderer taten, als würden sie sich ausruhen
Wie der NDR berichtete, wurden in der Nacht zum 11. März 2021 sieben Fischwilderer an der Elbe gestellt, die hunderte Kilogramm Stint geangelt hatten. Tatort für den dreisten Stint-Klau war der Neuengammer Hauptdeich, gegenüber vom niedersächsischen Drage. Besonders dreist: Um ihre Tat zu vertuschen, warfen die Männer ihre Angeln, Senken und Reusen kurzerhand ins Gebüsch und gaben vor, sich auszuruhen.
Die Fischereikontrolleure der Umweltbehörde ließen sich davon allerdings nicht täuschen – und außerdem war das Beweismaterial schwer zu verbergen. In den Schubkarren und Tonnen, die die Kontrolleure fanden, hatten die Männer bereits über 300 Kilogramm Stinte zum weiteren Transport verpackt. Die Wilderer erwartet nun ein Verfahren wegen Fischwilderei und Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Außerdem droht ihnen ein Bußgeld wegen Verstößen gegen das Hamburger Fischereigesetz.
Vogelschützer freut sich über den Stint aus der Elbe
Ein Großteil der Stinte soll noch lebend zurück in die Elbe gesetzt worden sein. Die übrigen Fische aus dem Stint-Klau kommen dagegen einem Seeadler zugute. Der seltene Vogel stieß mit einem Windrad im Hamburger Hafen zusammen und verletzte sich am Flügel. Schwanenvater Olaf Nieß päppelt den Seeadler in seiner Station wieder auf – der gewilderte Stint aus der Elbe dient so zumindest noch einem guten Zweck.
Wann kommt der Stint in die Elbe?
Der Stint ist ein bis zu 30 Zentimeter langer Meeresfisch, der an vielen Küsten des Nordatlantiks und auch der Nordsee vorkommt. Zwischen Februar und Mai ziehen die Fische in die Binnengewässer, darunter auch in die Elbe. Der genaue Zeitpunkt der Migration ist dabei von der Wassertemperatur abhängig und variiert von Jahr zu Jahr.