Der Störbesatz an der Elbe geht weiter. Im Oktober wurden
500 Störe in die Untere und Mittlere Oste eingesetzt.
Die ersten der 7 bis 15 cm langen Fischchen kamen unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beim Stördenkmal in Oberndorf in die Oste. Bürgermeister Detlev Horlis würdigte den Besatz als einen historischen Neuanfang, nachdem der Stör seit einem halben Jahrhundert als verschollen galt. An der Besatzstelle wurden um 1900 noch 140 große Störe gefangen. Die neuen kleinen Störe (Acipenser sturio) hatten eine über 2000 km lange LKW-Reise von Südfrankreich nach Berlin hinter sich. Dort wurdensie markiert und teilweise mit winzigen Sendern ausgestattet. Damit wollen wir per Boot in den kommenden Tagen und Wochen den Weg der Störe im Fluss verfolgen“ erklärt Dr.Jörn Gessner vom Leibniz-Institut für Süßwasserökologie und Sprecher der 1994 gegründeten „Gesellschaft zur Rettung des Störs“. Vermutet wird, dass die kleinen Störe in zwei Jahren mit etwa 30 cm Länge über die Oste in die Elbe und von dort in die Nordsee abwandern. In 1o bis 15 Jahren werden sie dann als bis auf 1,8 Meter gewachsene Riesenfische zurückkehren. Von den Wissenschaftlern kam ein großes Dankeschön an Wolfgang Schütz, dem Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste, einer Arge aus 32 Oste-anliegenden Angelvereinen. Sie verteidigen den Fluss gegen kommerzielle Nutzungen, Ausbaggern von Kiesbetten, die für die Störe künftig wichtig sind und heute schon von Lachsen genutzt werden, und naturferne Regulierungen. Seit geraumer Zeit ist die eingedeichte Untere- oder Tiden- Oste bereits vom Bund als Schifffahrtsweg aufgebeben und in die Landesobhut gegeben worden. So wird jetzt schon alles getan, damit der schöne Ostefluss in absehbarer Zukunft für die Hochzeit der Lachse vorbereitet ist.