Der kleine US-Bundesstaat Rhode Island, gelegen an der Ostküste des Landes, ist unter Anglern ein beliebtes Revier. Ein begehrter Zielfisch für Einheimische und Touristen ist der Streifenbarsch, der hier in vielen Flüssen vorkommt. Doch nicht jeder hält sich hier an Regeln, wie gleich mehrere Fälle aus den letzten Wochen beweisen. Die zuständige Behörde nahm mehrere Wilderer fest, die illegal auf Streifenbarsch fischten.
Behörde folgte mehreren Hinweisen auf illegales Angeln
Die ersten Hinweise auf Wilderei erhielten Beamte des Department of Environmental Management (DEM) bereits im September. Als sie ihnen nachgingen, fanden sie am Seekonk River eine Gruppe von vier Wilderern, die insgesamt acht Streifenbarsche entnommen hatten. Das Tageslimit liegt bei einem Fisch pro Angler. Von den gefangenen Barschen waren unter dem Mindestmaß von 28 Zoll (71 cm). Einer der Angler musste daraufhin ein Bußgeld von 300 Dollar zahlen – noch eine milde Strafe.
Die Beamten bemerkte wenig später eine weitere Gruppe, die ebenfalls unerlaubt fischte. Da sie insgesamt acht Streifenbarsche über dem Limit gefangen hatte, verhängten die Umweltpolizisten hier eine 800 Dollar schwere Geldbuße.
Direkt am nächsten Tag erwischten sie die nächsten Verdächtigen. Die beiden Wilderer hatten gleich elf untermaßige Streifenbarsche dabei. Als einer der Angler gestand, alle Fische gefangen zu haben, musste er eine Strafe von 1.100 Dollar zahlen – 100 für jeden Streifenbarsch. (Ob er den anderen Angler schützen wollte oder sein eigener Stolz ihn die Schuld auf sich nehmen ließ, ist nicht bekannt.) Angaben zufolge hatten die Männer vor, die Fische im benachbarten Massachusetts zu verkaufen.
Die Polizisten beschlagnahmten alle illegal gefangenen Barsche. Anschließend übergaben sie die „Beute“ an eine Vogelaufzuchtstation, wo sie im Magen eines Weißkopfseeadlers landeten.
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Auf frischer Tat: Wilderer entsorgte Streifenbarsche im Meer
Der Preis für den dreistesten Wilderer (und die höchste Strafe) dürfte jedoch an William McLaughlin gehen. Die Polizisten erwischten ihn „in flagranti“ dabei, wie er vom Boot aus in einer Zone fischte, die nur wirtschaftlich genutzt werden darf. Als sie sich ihm näherten, warf McLaughlin hastig den Großteil seines Fangs über Bord und versuchte, vor den Beamten zu fliehen. Sie nahmen ihn jedoch fest. Für seine Maßlosigkeit verhängte Richterin Christine Coughlin ein deutlich höheres Strafmaß. McLaughlin muss demnach 9.000 Dollar zahlen – einerseits für die illegale Entnahme an sich, andererseits für das Angeln in einem Sperrgebiet. Die Richterin begründete ihre Entscheidung damit, dass es sich in diesem Fall um eine besonders „dreiste Missachtung“ gehandelt habe.
Amerikanische Angler hatten Verständnis für das hohe Bußgeld. Unter den Kommentaren beim Sportfishing Magazine finden sich jedoch vor allem Hinweise auf einen anderen Faktor. So gaben viele Angler zu bedenken, dass man vor allem die kommerzielle Fischerei auf Schwarzbarsche einschränken müsse. Manche forderten ein komplettes Fangverbot. Auch sei die unregulierte Fischerei auf Menhaden, Verwandte der Heringe, ein wachsendes Problem. Erst kürzlich wurde ein Fall bekannt, in dem Berufsfischer 900.000 Menhaden einfach über Bord warfen, als ihr Schiff zu voll war.
Quelle: Sportfishing Magazine
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