Angeln und Stand-Up-Paddeln passen nicht gut zusammen. Seit dem Aufkommen des neuen Freizeit-Trends kommt es immer häufiger vor, dass sorgsam ausgebrachte Montagen und Fangstrategien von vorbeifahrenden Paddlern durchkreuzt werden. Im Regelfall lässt sich der Konflikt schnell beilegen, oder man ärgert sich (zumindest als Angler) im Stillen, sobald die Paddler vorübergezogen sind. Dass sich so eine Situation aber auch zu einem handfesten Streit entwickeln kann, zeigt ein Beispiel an der Werre. Hier lieferten sich Angler und Paddler ein Gefecht, das mit einer beidseitigen Anzeige endete.
Paddler fast verletzt, Angler beleidigt
Zwei 37-jährige Stand-Up-Paddler aus Hamburg und Gelsenkirchen waren am Mittwochabend auf der Werre in NRW unterwegs, einem der größten Zuflüsse der Weser. Um etwa 21 Uhr fuhren sie an zwei ortsansässigen Anglern (50 und 22 Jahre alt) vorbei, die am Ufer saßen. Offenbar warfen diese in einem ungünstigen Moment ihre Montagen aus. Ob sie aus Vorsatz gehandelt haben könnten, ging aus den Berichten nicht hervor.
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Einer der Paddler wurde fast von einem der Köder getroffen und beschwerte sich umgehend bei dem Angler. Gemessen daran, wie die Sache sich im weiteren Verlauf entwickelte, müssen es schwere Beschimpfungen gewesen sein.
Streit an der Werre eskalierte
Der Streit eskalierte bis zu dem Punkt, dass einer der beiden Angler einen Stein nach den Störenfrieden warf. (So, wie es Tierrechtsorganisationen empfehlen, um Angler zu stören.) Schließlich sprang der Ältere der beiden Petrijünger in die Werre, um auf sie zuzuschwimmen. Der Paddler, davon völlig überrascht, sprang selbst von seinem Brett ins Wasser und ergriff die Flucht. Der Angler nahm das nunmehr herrenlose Paddelboard und warf die persönlichen Gegenstände des Mannes ins Wasser.
Zwei Anzeigen bei der Polizei
Bei der Polizei der Stadt Herford gingen an diesem Abend zwei Anzeigen ein. Die Paddler zeigten den 50-jährigen Angler wegen gefährlicher Körperverletzung an. Der Angler wiederum rechtfertigte sein Verhalten damit, dass die Paddler ihn beleidigt hätten – nur deswegen sei er so weit gegangen, ins Wasser zu springen. Er stellte daher Anzeige wegen Beleidigung. Wie die Sache entschieden wird, ist bisher nicht klar.
Quelle: Westfalen-Blatt