Diesen Sonntag, am 22.08.2021, findet der Tag der Fische statt. Seit 2007 kommen an diesen Tag Anglerverbände, die Fischindustrie und Umweltschützer zusammen, um die Öffentlichkeit über Bestand und Schutz bedrohter Fischarten zu informieren. So auch der Landesfischereiverband Bayern, der zum Thema eine Mitteilung veröffentlichte.
Tag der Fische: Die Extreme nehmen zu
„Extreme“, das ist der Titel des diesjährigen Tags des Fische. Der Verband spricht hiermit die vielen Herausforderungen für das Fischereigewerbe an, die aus den Umweltveränderungen durch den Klimawandel entstehen. Starkregen und Trockenheit. Hochwasser und absinkende Grundwasserspiegel. Während in Bayern immer mehr Quellen und Bäche versiegen, spült Starkregen Ackerboden in die Wassersysteme. Diese Extreme betreffen damit jede Person, die von den natürlichen Ressourcen des Landes profitiert.
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Erosion macht Ärger
Abgetragenes Sediment ist hierbei nicht nur etwas Sand im Fluss. Die Partikel können sich in Kiemen von Fischen festsetzen und sie anfällig für Krankheiten machen. Außerdem zerstöre der Schlamm das Kieslückensystem von Teich- und Flussböden. „Viele kieslaichende Fischarten wie Nase, Huchen, Bachforelle und Äsche finden keine geeigneten Laichplätze mehr zu Eiablage vor“, so der Verband.
Aber nicht nur Ackerboden wird von Regen und Wind abgetragen. Nach der Mitteilung sei insbesondere der erhöhte Stoffeintrag von Landnutzungsflächen in die Gewässer ein Problem. Durch „flächig geschaffenen, künstlichen Abflusswegen“ geraten so Nährstoffe in die Gewässer, was bei hohen Temperaturen eine Algenblüte – und damit Fischsterben – begünstige.
Viele Fischarten vertragen die Hitze nicht
Gerade der Sommer 2021 hat uns durch die Hitzewelle an der amerikanischen Westküste gezeigt, wie sensibel Ökosysteme auf starke Hitze reagieren können. Aber auch in Deutschland zeigen sich steigende Wassertemperaturen in Gewässern, wodurch „kälteliebende Fischarten wie Bachforelle, Huchen oder Rutte in all ihren Lebensstadien“ stark gefährdet sind. Dies werde dadurch verstärkt, dass menschliches Eingreifen in Fließgewässer durch zum Beispiel Warmwassereinleitungen die Temperaturen noch weiter erhöhen.
Am Tag der Fische wird angepackt
Der Landesfischereiverband Bayern präsentiert sein Konzept, wie sie diese Probleme angreifen wollen. Hierzu sagt Prof. Albert Göttle, Präsident des LFV Bayern, dass sich der Verein für eine rasche Entwicklung für das Wohl der Fische in Politik, Praxis und Forschung einsetze. So gibt es bereits viele Ansatzpunkte, um die oben genannten Probleme anzugehen. So wolle man mit „Gewässerbeschattung, Laichplatzrestaurierungen oder Wiederherstellung einer vielfältigen Abflussdynamik“ einwirken, um einige Beispiele zu nennen.
Außerdem wolle man den eigenen Vereinen Hilfestellung geben und mit „Wasserwirtschaft und anderen Verbänden“ kooperieren. Hierfür soll eine Fachbroschüre zum Download auf der LFV-Homepage bereitgestellt werden, in der über Thema „Sediment im Gewässer“ informiert werden soll.