Überfischung droht: Gelder für Flotten sollen gestoppt werden

Die kommerziellen Fangflotten wachsen, Fischbestände und kleine Fischer leiden darunter. Nun sollen die Gelder gekürzt werden!

Kommerzielle Fischerboote, wie dieses vor Mauritius, bekommen Spritgeld vom Staat. Das könnte sich bald ändern!

Bild: Unsplash/Jo-Anne McArthur

Kommerzielle Fischerboote, wie dieses vor Mauritius, bekommen Spritgeld vom Staat. Das könnte sich bald ändern!

Die Fangflotten der kommerziellen Fischerei wachsen seit Jahren. Dieses Wachstum stößt nun langsam an die ökologischen Grenzen. Die Welternährungsorganisation (FAO) warnt, dass ein Drittel der Fischbestände bereits überfischt seien. Diese Überfischung ist ein Problem, denn es werden mehr Fische gefangen, als nachwachsen können. Den weltweiten Beständen droht der Kollaps.

Überfischung: Gelder vom Staat sind schuld

Vor einer Woche haben sich daher die Minister der 164 Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) auf ein Abkommen geeignet. In diesem Abkommen wird die Schuld bei den staatlichen Subventionen insbesondere für Treibstoff gesehen. Durch die staatliche Unterstützung seien viele Fischfangexpeditionen in entfernten Meeren erst wirklich lukrativ. Das Geld vom Staat fördert somit die Überfischung.

Bundeswirtschaftsministerin Julia Klöckner spricht sich hierbei stark für dieses Abkommen aus. So erwartet sie von den WTO-Handelsministern, dass diese „die wichtigen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen konsequent umsetzen.“

Große Flotten schädigen kleine Fischer

Seit rund 30 Jahren wird immer die gleiche Fischmenge weltweit gefangen: ca. 85 Millionen Tonnen (Angaben der FAO). Mittlerweile werden aber viel mehr Schiffe benötigt, um auf diese Zahl zu kommen – weil der Fischbestand abnimmt. Auch dauern die Ausfahrten der einzelnen Boote länger. Außerdem handelt es sich dabei häufig um große, kommerzielle Flotten, die oft von Umweltschützer stark kritisierte Schleppnetze einsetzen.

Hinzu kommt, dass kommerzielle Flotten in Meeren fischen, in denen sich Bestände versuchen zu erholen. Es existieren aber keine Mittel für Schutzpatroullien. Das Ergebnis: Kleine Fischer aus Entwicklungsländer fangen nichts mehr, weil ihnen die großen Boote buchstäblich alles vor der Nase wegfangen.

17.000 chinesische Boote in fremden Gewässern

Normalerweise wird über eine Lizenz geregelt, welche Flotte in welchem Meeresgebiet fischen darf. Längst nicht jeder Flottenbetreiber oder Fischer hält sich daran! Hierbei gilt China als einer der größten Problemfälle. Eine Analyse des Londoners Overseas Development Institute von 2020 schätzt, dass rund 17.000 chinesische Boote in fremden Gewässer fischen – ein großer Schritt zur Überfischung.

Auf dem Index der „Globalen Initiative gegen transnationale organisierte Kriminalität“ besetzt China damit Platz 1, mit Taiwan, Kambodscha und Russland auf den Folgeplätzen.

 

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Gelder weg, 35 Millionen Tonnen Fisch mehr

Die EU und die USA fordern, dass China seinen Status als Entwicklungsland explizit im Bereich der Fischerei verliert. Zur Zeit genießt China nämlich noch „Sonder- und Vorzugsbehandlung“, welche im Anbetracht der Größe der chinesischen Flotte nicht mehr notwendig sein dürfte.

Nach Schätzungen der amerikanischen Pew Charitable Trusts würde bei einer Abschaffung sämtlicher schädlichen Fischereisubventionen die Fisch-Gesamtmenge bis 2050 um 12,5 Prozent steigen. Dies entspricht einem Anstieg von 35 Millionen Tonnen Fisch.

 

Quellen: nordkurier.de, zeit.de


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