Unterschriften-Aktion gegen neue Wasserkraftanlage

Noch steht in der Rur zwischen Linnich und Rurdorf lediglich dieses Wehr. Rheinischer Fischereiverband

Der geplante Bau einer neuen Wasserkraftanlage an der Rur ruft die Angler des „Rheinischen Fischereiverbandes von 1880“ auf den Plan. Mit einer Unterschriften-Aktion zeigen sie ihre Ablehnung gegen das Bauvorhaben.

An der Rur träumen die Angler von der Rückkehr der Lachse. Die edlen Fische sollen hier eines Tages wieder auf- und absteigen. Doch der Traum der Fischer droht zu platzen. Schuld daran sind die Pläne eines privaten Investors, der auf dem Flussabschnitt zwischen Linnich und Rurdorf ein Wehr mit einer Wasserkraftanlage versehen will. „Er will hier Geld verdienen – mit Stromerzeugung im kleinen Stil“, sagt Ewald Braun, Vorstandsmitglied und Referent für Öffentlichkeitsarbeit des „Rheinischen Fischereiverbandes von 1880“. Ewald Braun befürchtet, dass die Wasserkraftanlage das ohnehin schon sperrige Wehr für Fische noch schwerer passierbar macht. Haben die Fische kaum noch Chancen für ihre Wanderung in andere Gewässer, könnte auch die finanzielle Unterstützung des Lachsprogramms gestrichen werden. Das wäre für die Angler der Region wie ein Rückfall in längst vergangene Zeiten. In den zurückliegenden Jahren wurden an der Eifelrur vielfältige Maßnahmen angeschoben, um den Fluss zu renaturieren und als frei fließendes und naturnahes Gewässer in die Landschaft einzubinden. Zuletzt wurden unter anderem neue Fischwege in Obermaubach (Landkreis Düren) errichtet, „so dass die außergewöhnlich guten Laichgebiete in der oberhalb liegenden Rurstrecke und in der Kall für Wanderfische eröffnet werden können. Auch im niederländischen Teil der Rur wurden Investitionen in Millionenhöhe getätigt, um die natürliche Durchgängigkeit des Gewässers wieder herzustellen. Die Rückkehr der Lachse und anderer Fischarten rückt somit in greifbare Nähe“, schreiben die Angler in einer Erklärung. Sie gehen jetzt in die Offensive und wollen sich ihren Traum nicht zerstören lassen. Mit einer Unterschriften-Aktion protestieren die Angler gegen den Bau der neuen Wasserkraftanlage und machen auf Missstände bei der Planung aufmerksam. „Es hat kein Planfeststellungsverfahren gegeben. Das ist nicht rechtens“, erklärt Ewald Braun. In den kommenden Wochen wollen die Mitglieder des Verbandes mindestens 5000 Unterschriften sammeln und sie dann bei der zuständigen Behörde, der Bezirksregierung in Köln, vorlegen. „Momentan haben wir 2000 Unterschriften zusammen“, verrät Ewald Braun. Auf Vereinssitzungen sollen weitere Listen verteilt werden. Jede Stimme zählt. Und deshalb hoffen die Angler aus der Eifel auch auf die Unterstützung von Gleichgesinnten aus dem gesamten Bundesgebiet. Wer sich an der Aktion des „Rheinischen Fischereiverbandes“ beteiligen und mit seinem Namen gegen das Wasserkraftwerk stimmen möchte, kann sich die entsprechenden Listenformulare hier herunterladen.


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