Reinhold Meyer sitzt an einem Tisch, fast ebenso leer wie der Laden hinter ihm. Normalerweise ist Fisherman’s World in Neumarkt in der Oberpfalz gut besucht – doch seit dem zweiten Corona-Lockdown stagniert das Geschäft. Zwar kann Meyer einen Click & Collect-Service anbieten, mit dem die Kunden ihr Angelgerät online kaufen und dann im Markt abholen. Aber was für große Möbelhäuser funktioniert, kann sein Geschäft nicht am Laufen halten.
Harte Kritik an den Corona-Maßnahmen der Regierung
„Die Leute müssen die Sachen sehen!“, sagt er im Video und wünscht sich die Maßnahmen des ersten Lockdowns zurück. Dort gab es noch klare Auflagen, wie viele Kunden sich auf wie vielen Quadratmetern aufhalten können. Auflagen, mit denen sich das Geschäft weiterführen ließ. Mit den 50 Euro Umsatz, die er an manchen Tagen macht, ist das nicht möglich.
Ohne die Pandemie zu verharmlosen („Jeder Tote ist einer zu viel!“) geht Meyer hart mit der Politik der Bundesregierung ins Gericht. Wie auch viele andere Händler hatte Meyer sich auf die Aussage der Regierung verlassen, dass Geschäfte nicht wieder geschlossen werden würden – und entsprechend eingekauft, mehr noch als im Vorjahr. Zur Bekräftigung zeigt er die Rechnungen. Wie er die 300.000 Euro bezahlen soll, kann er nicht sagen.
Sehen Sie hier das Video von Reinhold Meyer:
(Tipp zum Format: Das Video wurde im Hochformat aufgenommen; auf Ihrem Smartphone sollten Sie also keine Schwierigkeiten haben. Falls Sie es auf Ihrem Rechner aufrufen, könnte das Bild abgeschnitten sein. Öffnen Sie den Vollbildmodus, damit es vollständig angezeigt wird.)
20 Leute im Fachmarkt oder 100 im Discounter – wo steckt man sich an?
Kritisch betrachtet er auch die Goldgräberstimmung, die derzeit bei den Discountern herrsche. Während die Fachmärkte schließen mussten, konnten diese schließlich geöffnet bleiben. Meyer berichtet davon, wie sein eigener Lieferant von Mitarbeitern eines Discounters gefragt wurde, ob er Angelgerät an sie liefern wollte. Da der Fachhandel ja leider geschlossen bleiben muss, kann der Zulieferer auf diese Weise zwar Geld verdienen, doch die mittelständischen Unternehmen wie Fisherman’s World bleiben dabei auf der Strecke.
Was Meyer dabei am wenigsten aufgeht: Wie kann ein Discounter öffnen dürfen, während sein eigener Markt geschlossen bleiben muss? Schließlich hätte in seiner Filiale jeder Kunde deutlich mehr Platz als im Discounter, in den sich bis zu 100 Leute ohne größere Einschränkungen zwängen dürfen. Außerdem sei es einfacher, Abstände und Hygienemaßnahmen einzuhalten. Die Frage, wo sich mehr Menschen infizieren, könne „ein Kindergartenkind beantworten“, so Meyer. Zuletzt bittet er darum, mittelständische Betriebe zu unterstützen und das Video so weit wie möglich zu verbreiten.
Kontakt zu Fisherman’s World:asm Angelsport Meyer e.K. Telefon: 09181/460546
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