Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) startet in diesem Jahr gleich sieben neue Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die auch für Anglerinnen und Angler interessant sind. So untersuchen die Forscherinnen und Forscher bei FischPop beispielsweise die Funktionsfähigkeit von Fischaufstiegsanlagen aufgrund umfassenderer Datenerhebungen als bisher. Im Projekt vEdutrail erarbeiten sie einen virtuellen Gewässerlehrpfad, der die Folgen des Klimawandels erfahrbar macht.
Forschung und Entwicklung für deutsche Flüsse
„In der BfG fügen sich viele Einzelprojekte, Kooperationen und Netzwerke zu einem großen Ganzen, der wissenschaftsbasierten Politikberatung auf der Höhe der Zeit“, sagt der Forschungsbeauftragte der BfG, Prof. Dr. Thomas Ternes. „Mehr als ein Viertel unseres Budgets fließen deshalb in Forschung und Entwicklung.“ Die Forschung soll ganz praktische Probleme lösen, die sich aktuell an deutschen Flüssen zeigen.
FischPop: Wie durchgängig sind Flüsse für Wanderfische?
Das Projekt FischPop untersucht die Populationen wandernder Fischarten und zieht dadurch Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit von Fischaufstiegsanlagen. Die werde bislang nur am jeweiligen Bauwerk bewertet. Die Forschenden analysieren darüber hinaus Populationsaspekte, Konnektivität und Habitatverfügbarkeit. Mit den Ergebnissen wollen sie zur Diskussion über weitere Habitats- und Durchgängigkeitsmaßnahmen beitragen.
BLooM: Wie wirken Chemikalien auf Mikroorganismen im Fluss?
Mikroorganismen sind wichtig in verschiedensten Stoffkreisläufen. Wie genau Schadstoffe auf mikrobielle Organismen in Flüssen wirken ist jedoch oft noch unklar. Die Forschenden im Projekt BLooM möchten insbesondere die wiederholten Massenentwicklungen von Cyanobakterien (sogenannten Blaualgenblüten) in der Mosel besser verstehen.
Bild: BfG
Auf diesem Luftbild von der Mosel ist das Ausmaß der Blaualgenblüte zu sehen.
Virtuelle Flussreisen mit vEdutrail
Bei vEdutrail wird mithilfe virtueller Realität (VR) die Bedeutung von Flussökosystemen erlebbar gebracht. Als Start haben sich die Forschenden einen hessischen Rheinabschnitt ausgesucht, für den ein digitaler Lehrpfad entstehen soll. Die Folgen des Klimawandels sowie die Effekte von Maßnahmen für die Fisch- und Pflanzenwelt können so erlebbar gemacht werden.
Ziel des Projekts ist die Sensibilisierung vieler Menschen für Umweltthemen. VR erleichtert dabei die Informationsvermittlung und Kommunikation der wissenschaftlichen Ergebnisse. Durch die anschaulichen Simulationen werden die komplexen Zusammenhänge leichter vermittelbar.
Vier weitere Gewässer-Projekte, die 2025 starten:
- NordLicht für eine bessere Wasserbewirtschaftung im norddeutschen Tiefland
- SpurMo untersucht Transport und Abbau von Spurenstoffen im Rhein
- Francis erforscht die Freisetzung von Schadstoffen während der Lagerung von Baggergut
- IMANUEL befasst sich mit statistischen Unsicherheiten bei Wasserstandsmessungen, -modellierungen und Stoffkonzentrationen
Weitere Informationen gibt es auf der Website der BfG.
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