Wegen Belüftung: Möhnetalsperre teilweise für Angler gesperrt

Um einem Fischsterben vorzubeugen, werden die tiefen Bereiche der Möhnetalsperre mit Sauerstoff belüftet. In der betroffenen Zone ist Angeln verboten.

Die Sauerstoffleitungen sind blau dargestellt, der Standort der Messboje gelb. Die rote Linie markiert den Beginn der Zone, in der das Angelverbot an der Möhnetalsperre gilt.

Bild: Ruhrverband

Die Sauerstoffleitungen sind blau dargestellt, der Standort der Messboje gelb. Die rote Linie markiert den Beginn der Zone, in der das Angelverbot an der Möhnetalsperre gilt.

Diese Woche beginnt der Ruhrverband mit der vorsorglichen Belüftung des Tiefenwassers in der Möhnetalsperre – rund drei Wochen später als in den vergangenen Jahren. Die zusätzliche Anreicherung mit Sauerstoff soll eventuellen Fischsterben vorbeugen. Pro Stunde werden rund 50 kg Sauerstoff in den Stausee eingebracht.

Angeln im Bereich der Belüftung verboten

Im Bereich der Sauerstoffanreicherungsanlage gilt ab sofort ein Angelverbot. Dieses reicht von den zwei tiefen Buchten von der Staumauer aus gesehen bis zum Südufer (zweite Bucht von der Staumauer aus gesehen). Diese imaginäre Linie darf nur noch ohne zu angeln gekreuzt werden. Ein Festmachen von Booten an den orange-gelben Bojen der Sauerstoffanreicherungsanlage ist grundsätzlich untersagt.

Die rote Linie markiert den Grenzverlauf für das während der Tiefenbelüftung geltende Angelverbot. Der Verlauf der Sauerstoffleitungen ist blau, der Standort der Messboje gelb dargestellt.

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Belüftung beugt einem Fischsterben vor

Das Wasser der Talsperre bildet zwischen Frühjahr und Herbst unterschiedliche Temperaturschichten. Das kälteste und schwerste Wasser verbleibt am Seegrund, an der Oberfläche nimmt die Temperatur im Sommer entsprechend der Lufttemperatur zu. Dazwischen liegt die so genannte Sprungschicht. Die stabile Temperaturschichtung wird erst durch Herbststürme, kühlere Lufttemperaturen und erhöhte Zuflüsse zur Talsperre meist ab Oktober wieder aufgelöst. Durch sauerstoffzehrende Abbauprozesse des abgestorbenen Phyto- und Zooplanktons kann sich in der Sprungschicht zwischen dem kalten Tiefen- und dem warmen Oberflächenwasser ein nahezu sauerstofffreier „Riegel“ bilden. Die kälteliebenden Fischarten bleiben lieber im kalten Tiefenwasser der Talsperre, als durch diese Barriere in Richtung Wasseroberfläche zu schwimmen.

Falls der Sauerstoffgehalt auch in der tiefsten Wasserschicht zu stark abnimmt, besteht die Gefahr eines Fischsterbens. Kritisch wird es ab Sauerstoffwerten unter drei Milligramm pro Liter, die laut den Daten, die die auf der Möhnetalsperre installierte Profilerboje liefert, und den begleitenden Untersuchungen des Kooperationslabors demnächst erreicht werden könnten. Es handelt sich bei den geringen Sauerstoffgehalten um ein natürliches Phänomen, das nichts mit der Wasserqualität der Möhnetalsperre zu tun hat – diese ist unverändert hoch.

Weitere Informationen: ruhrverband.de


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