Weniger Schweinswale im Hamburger Hafen

Vor einigen Jahren schwammen bis zu 100 von ihnen aus dem Meer Richtung Hansestadt. Doch jetzt nimmt die Zahl der Schweinswale im Hamburger Hafen immer weiter ab.

Schweinswale sind die einzige in deutschen Gewässern beheimatete Walart. Ihr Bestand geht jedoch immer weiter zurück.

Bild: Blinker Archiv

Schweinswale sind die einzige in deutschen Gewässern beheimatete Walart. Ihr Bestand geht jedoch immer weiter zurück.

Noch 2016 schwammen bis zu 100 Schweinswale aus der Nordsee hunderte Kilometer die Elbe hinauf und zeigten sich im Hamburger Hafen. Das tun die Wale jedes Frühjahr, da sie den Stinten, welche ganz oben auf ihrer Speisekarte stehen, folgen. Doch in den vergangenen Jahren wanderten immer weniger Schweinswale in den Hamburger Hafen und die Tiere zeigen sich immer seltener.

Gründe für den Rückgang der Schweinswale im Hamburger Hafen

Die Umweltverbände BUND, NABU und WWF machen Baggerarbeiten in der Elbe für die abnehmende Zahl an wandernden Schweinswalen verantwortlich. Seit Beginn dieser Baggerarbeiten, bei denen die Elbe für Schiffsverkehr immer weiter vertieft wird, verschlechtert sich der Sauerstoffgehalt des Flusses und damit auch die Bedingungen für den Stint, welcher im Frühjahr die Elbe zum Laichen hochzieht. Durch die Vertiefungen soll einerseits jede Menge Sediment aufgewirbelt werden, was eine Verschlechterung des Sauerstoffgehaltes der Elbe nach sich zieht. Zum anderen verändern sich die Strömungsverhältnisse, je tiefer man das Flussbett ausbaggert.

Viele Hamburger freuen sich zwar über einen Besuch der Meeresbewohner. Der Umweltverband NABU Hamburg macht jedoch darauf aufmerksam, dass der Hamburger Hafen absolut kein geeigneter Lebensraum für die Schweinswale ist. Die ganzen Schadstoffe im Wasser, die Lautstärke unter Wasser und die dauerhafte Gefahr, einer Schiffsschraube zum Opfer zu fallen, machen die Stintjagd zu einem gefährlichen Unterfangen. Mit dem Ende der Stintwanderung im Mai ziehen dann auch die Wale wieder zurück in die Nordsee.

Quelle: GEO

Steckbrief Schweinswal

Der Schweinswal wird unter anderem „Kleiner Tümmler“, „Meerschwein“, oder auch „Braunfisch“ genannt. Mit einer Länge von bis zu 1,8 Metern sind die Wale kleiner als Delfine. Sie kommen hauptsächlich auf der nördlichen Erdhalbkugel in ruhigeren Gewässerzonen vor, sind laut NABU in der Ostsee allerdings vor dem Aussterben bedroht. Der Schweinswal sei, wie auch im Hamburger Hafen, vor allem durch den zunehmenden Unterwasserlärm gefährdet, welcher ihn in seiner Orientierung störe und schlussendlich aus seinem Lebensräum verdränge. Durchschnittlich werden die Meeresbewohner 10-12 Jahre alt. Im Alter von 3-4 Jahren werden Schweinswale geschlechtsreif.

Die Schweinswale ernähren sich hauptsächlich von Fischen und Kalmaren. Mit durchschnittlich 45-75 Kilogramm fallen Wale gelegentlich Haien, oder Schwertwalen (Orcas) zum Opfer. In den deutschen Küstengewässern sind die Tiere allerdings in den allermeisten Fällen vor anderen Meeresbewohnern sicher.


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