Dieser Sommer mit Temperaturen bis 40 Grad hat es vielen von uns erneut ins Gedächtnis gerufen: Wir befinden uns mitten in einer Klimaveränderung. Die englische Gazette „Angling Times“ hat Professor Mark Everard gefragt, was die Klimakrise für das Angeln bedeutet.
Das bedeutet die Klimakrise fürs Angeln
In den kommenden Jahren wird es immer mehr Hitzeperioden und damit große Trockenheit geben. Während wärmeliebende Arten wie Graskarpfen gut mit der Wärme zurechtkommen, stehen andere wie zum Beispiel Äschen, Lachse und Forellen vor dem Wärmekollaps. Niedrigere Wasserstände und kritische Sauerstoffwerte machen die Fische zusätzlich zu einer leichten Beute für Kormorane und Fischotter.
Um die Bestände zu schützen, wird es zu Angelverboten an besonders betroffenen Gewässern kommen. Viele Teichbesitzer pflanzen nun mehr Bäume an ihren Gewässer. Diese natürlichen Schattenspender brauchen die Fische, um zu überleben.
Fische brauchen mehr Hilfe
Temperaturschwankungen können auch für ein erfolgreiches oder nicht stattfindendes Ablaichen sorgen. Das betrifft vor allem Barben. Döbel allerdings kommen mit heißen Sommertemperaturen bestens zurecht, wenn sie nicht von Hochwassern, die durch Starkregen entstehen, ihrer Standplätze beraubt werden. Welse und Amure hingegen können bei Wassertemperaturen um 25 Grad in unseren Breiten endlich ablaichen – eine schlechte Nachricht für unsere einheimischen Fischarten.
Die Schuppenträger werden in den nächsten Jahren mehr Hilfe brauchen. Wir müssen alte Habitate zurückgewinnen, Kiesbänke zum Ablaichen einrichten, Deckung für Brutfische schaffen, Bäume als Schattengeber pflanzen und neue Feuchtgebiete anlegen. Renaturierungsprojekte von Angelvereinen spielen dabei eine entscheidende Rolle, trotz der Klimakrise weiterhin Angeln zu ermöglichen.
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Gesundheit geht vor
Doch die Sommerhitze kann nicht nur den Fischen, sondern auch uns Anglern schaden. Es häufen sich die Zahlen von Hautkrebs durch zu starke und zu lange Sonneneinstrahlung. Oder man erleidet bei Temperaturen von weit über 30 Grad einen Hitzeschlag. Dagegen hilft: leichte Baumwollkleidung tragen, viel trinken und eine Sonnecreme der Stärke 50 auf nicht von Kleidung bedeckter Haut auftragen. Und denken Sie immer daran: Kein Fisch ist es wert, dass man für ihn seine Gesundheit riskiert.
Allerdings sorgen heiße Temperaturen im Sommer auch dafür, dass neue Fischarten sich bei uns wohlfühlen. Mittlerweile fängt man wieder Thunfische vor unseren Küsten, während Dorsche und Makrelen weniger werden und Richtung Norden abwandern.
Quelle: Angling Times