Vorsicht vor dem Zitteraal: Er ist mit Strom geladen – und gar kein richtiger Aal

Ein Zitteraal (Electrophorus) kann Elektroschocks von bis zu 860 Volt abgeben, was weit über der Spannung einer haushaltsüblichen Steckdose liegt, die 230 Volt liefert.

Bild: Adobe Stock/ ArtEvent ET

Der Zitteraal (Electrophorus) ist markant an seinen kleinen Augen und der Maulstellung zu erkennen.

 Alles Wichtige zum „Elektro-Aal“

Der Zitteraal klingt wie ein Fabelwesen, doch dieses Tier existiert wirklich! Flüsse und Süßwasserseen Südamerikas sind Regionen, in denen Zitteraale natürlicherweise vorkommen. Insbesondere sind sie im Amazonas- und Orinoco-Becken anzutreffen. Sie leben in trüben oder stehenden Gewässern. Die Flüsse bieten Plätze, wo sich die Zitteraale gut verstecken können. Es gibt mehrere Arten von Zitteraalen, von denen zwei erst vor Kurzem, im Jahre 2019 beschrieben worden sind. Je nach Art erreichen Zitteraale beeindruckende Ausmaße und werden 1,50-2,50 m lang! In ihrer Heimat leben die Fische, meist in beruhigten, sauerstoffarmen Bereichen. Bei Sauerstoffmangel hilft den Fischen ihre Fähigkeit, Luft zu atmen. Dies ist eine spannende Anpassung an die oft sauerstoffarmen Lebensräume dieser spannenden Tiere. In den meisten Fällen leben sie dort am schlammigen Gewässergrund und verstecken sich im Schlamm. Das Verstecken bietet den Zitteraalen, zusammen mit der warmen Temperatur der Gewässer sowie dem niedrigen Sauerstoffgehalt, ideale Lebensbedingungen. Die genaue Anzahl der wildlebenden Exemplare ist aufgrund dieser Lebensweise nur schwer zu ermitteln.

Bild: Pixabay/Heibe

Südamerika ist geprägt durch Flusslandschaften und Süßwasserseen, in denen auch Zitteraale leben.

Aale

Bild: Adobe Stock/ Reimar

Zitteraale leben am Gewässergrund, wo sie sich gut verstecken können. Die Fische in der freien Natur zu finden, ist gar nicht so leicht. Daher ist bis heute relativ wenig über diese faszinierenden Tiere bekannt.

Sind Zitteraale gar keine richtigen Aale?

Zwar sehen Zitteraale optisch aus wie Aale, doch gehören genetisch zur Ordnung der Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes). Mit unserem heimischen Aal haben diese Tiere daher nichts zu tun. Der Name „Zitteraal“ bezieht sich daher eher auf das Aussehen und die Fähigkeit, Stromschläge abgeben zu können, und genau diese Fähigkeit macht den Zitteraal so besonders.

Wofür nutzen Zitteraale ihren Strom?

Die Stromstöße dienen dem Zitteraal als effektives Mittel zur Jagd und Selbstverteidigung. Mit Spannungen von etwa 600 Volt kann er seine Beute lähmen, töten oder sich gegen Angreifer verteidigen. Deshalb steht der Zitteraal in seinem natürlichen Umfeld relativ weit oben in der Nahrungskette.

Sind die Stromschläge gefährlich für Menschen?

Menschen werden die Stromschläge, wie bei Stromschlägen jeder Art, zwar als sehr unangenehm empfinden, doch ein Stromschlag mit der Stromstärke eines Zitteraals führt in den seltensten Fällen zum Tod, da die Stromstärke sehr gering ist. Es ist dennoch höchste Vorsicht geboten! Einen Stromschlag möchte wohl niemand bekommen und im Wasser kann das auch gefährlich enden.

Kann man Zitteraal verzehren?

Zitteraale besitzen sehr viele Gräten und sind daher – anders als der Europäische Aal – nicht die besten Fische zum Verzehr. Außerdem macht das elektrische Organ der Tiere einen großen Teil des Körpers aus.

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