Der Feather River in Kalifornien ist bei Fliegenfischern eine Top Adresse. Vor kurzem entgleiste dort jedoch ein Zug und verlor seine Kohleladung, die auch ins Wasser gelangte. Die Konsequenzen lassen sich bisher nicht abschätzen.
Der Zug entgleiste am 8. Februar am Middle Fork, einem Zufluss des Feather Rivers. Vierzehn Waggons, beladen mit jeweils 118 Tonnen Kohle, stürzten in den Fluss. Die Eisenbahn macht einen Schienenschaden für das Unglück verantwortlich. Trotz schnell eingeleiteter Bergungsarbeiten befindet sich immer noch ein Waggon im Fluss. Es gibt keine klaren Angaben darüber, wieviel Kohle wirklich in das Gewässer gelangt ist. Gemessen an der Last der einzelnen Waggons müssen es aber über 1.000 Tonnen sein.
Fluss für seine Schönheit ausgezeichnet
Der Mittellauf des Feather River liegt in den Bergen der Sierra Nevada und wurde als einer der ersten „wilden und besonders schönen“ Flüsse ausgezeichnet. Unter Fliegenfischern gilt der Mittellauf des Flusses als bestes Forellenrevier in ganz Kalifornien. Doch der Fluss hat in den letzten Jahren stark gelitten.
Cindy Noble, die Präsidentin von Trout Unlimited, sieht den Bahnunfall nicht nur als einzelnes Ereignis. „So etwas passiert hier immer wieder“, sagte sie in einem Interview. „Die Eisenbahn verspricht, alles zu säubern, doch das bezieht sich ausschließlich auf die Waggons, nicht auf die Ladung, die im Fluss gelandet ist.“ Daher hat die Fish and Wildlife-Behörde einen unabhängigen Beobachter an die Unfallstelle geschickt, ebenso einen Notfall-Versorger.
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Kohle ist eine Gefahr für Wasserbewohner
Angeblich hat es bislang keine Auswirkungen auf den Fluss und die Fische gegeben. Sperren im Fluss sollen aber dafür sorgen, dass die Kohlenlast weiter flussabwärts geschwemmt wird. Noble bleibt allerdings skeptisch, was die Auswirkungen auf die Zukunft angeht. „Wenn kleine Kohlepartikel aus den Waggons ins Wasser gelangen, können sie Lebewesen unter sich begraben“, führte sie aus. „Ich denke nicht, dass es wirkliche Bemühungen gibt, das Gewässer langfristig zu säubern.“