Jon Barzacchini ist ein bekannter US-Angler. Auf Youtube folgen seinem Kanal Jon B. fast 2 Millionen Nutzer, um sich seine Angelreisen anzusehen. Seine Videos folgen meist einer ähnlichen Struktur: Jon stellt einen Angelspot vor, befischt ihn und landet einen großen (oder mehrere) große Fänge. Doch in einem neuen Film probiert der Angler etwas anderes aus. Er benutzt die Apple Vision Pro, um damit zu angeln – und das mit Erfolg. „Die Zukunft des Angelns ist hier“, sagt er. „Und es gibt nichts, was wir dagegen tun können.“
Die Apple Vision Pro, die an eine klobige Skibrille erinnert, ist ein Headset für virtuelle und augmentierte Realität. Anfangs lässt Jon einige Szenen aus der Serie Family Guy laufen, während er sein Boot die Rampe herunterlässt. Danach zeigt ihm die App Navionics den Weg zu seinem Angelspot, und während er auf Barsche fischt, sieht er sich Fotos und Dokumente an. Er fängt sogar einen Fisch und macht ein Fangfoto, ohne das Headset abzusetzen.
Angler sieht den Fischen live beim Beißen zu
Wirklich interessant wird es, als Jon die Apple Vision Pro zusammen mit seinem Garmin LiveScope verwendet. Dieses fortschrittliche Echolot verfügt über „Forward Facing Sonar“-Technologie und ist in der Lage, das Geschehen unter Wasser so wiederzugeben, als wäre man live dabei. Der Angler kann also dem Fisch beim Anbeißen zusehen.
Das Verbinden der beiden High-Tech-Geräte stellt sich anfangs allerdings schwierig dar. Als das Headset mehrmals das Bild des Echolots verliert, macht Jon seinem Ärger Luft. „Diese Brille ist nichts für Angler, die sich viel bewegen und gerne aktiv fischen“, sagt er. Doch beim nächsten See in der Nähe von Austin, Texas, versucht er noch einmal, „in die Matrix einzutauchen“. Nach einigem Herumprobieren findet er heraus, wie das Echolot auf seiner Brille stabil bleibt, und findet einen Schwarm von Barschen, die sich unter einer Eisenbahnbrücke aufhalten.
„Er sieht ihn!“, kommentiert er, während einer der Fische sich seinem Köder nähert. „Das könnte wirklich passieren. – Ich hab ihn! Das kann nicht sein!“
„Viele haben vergessen, was das Angeln bedeutet“
Zwar fängt Jon den Barsch am Ende nicht, doch dass er beim Anbiss live zusehen konnte, versetzt den Angler in helle Aufregung. Im Video teilt er seine Begeisterung über die Möglichkeiten, die diese Technik bietet. Trotzdem bleibt er kritisch, was den Einsatz einer solchen Technologie angeht. Das Video endet mit einer überraschend kritischen Stellungnahme.
„In den letzten Jahren haben viele Leute vergessen, was das Angeln bedeutet und warum wir es tun“, sagt er. „Dazu zähle ich auch mich selbst. Ich gebe zu, dass es schwierig ist, auf diese Werkzeuge zu verzichten, wenn wir sie uns leisten können und wenn sie verfügbar sind. Aber am Ende müssen wir uns fragen, warum wir tun, was wir tun.“
Damit zielt er weniger auf die Apple Vision Pro, sondern auf den Einsatz von LiveScope-Technologie generell ab. Diese modernen Echolote sind im Augenblick die größte Entwicklung, die es im Angeln gibt. Vor allem in der professionellen Szene, wie zum Beispiel den Bass Pro-Anglern in den USA, setzen viele bereits auf die neue Technik, um mehr und größere Fische zu fangen. Andere weigern sich hingegen konsequent, ein LiveScope zum Angeln zu verwenden.
Apple Vision Pro kostet über 3.000 Dollar
Jon selbst hat sein Echolot zwar weiterhin im Einsatz, aber den nächsten Schritt wollte er noch nicht gehen. Nach dem Video hat er seine Apple Vision Pro wieder zurückgegeben und sich den Preis erstatten lassen. In Deutschland ist das neue Headset noch nicht erhältlich, doch in den USA kann man es bereits für den saftigen Preis von 3.499 Dollar kaufen. Vielleicht ist so viel Geld aber doch besser in Angelgerät angelegt …
Was denkst Du über den Einsatz von LiveScope-Technik und virtueller Realität beim Angeln? Ist die Technik eine Bereicherung, oder verfälscht sie das Erlebnis in der Natur? Wir freuen uns auf Deine Meinung!
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