Der Aal war früher, genau wie der Hering, eine wichtige Lebensgrundlage für die Fischer in der Schlei. Allerdings haben die Bestände in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Um diesem Verlust entgegenzuwirken, fand im Jahr 2010 das erste „Aalutsetten in de Schlie“ statt – eine Besatzmaßnahme im großen Stil. 2021 jährt sich die Aktion bereits zum zwölften Mal.
Eine halbe Million Jungaale in der Schlei
Am 26. August wilderten Fischer und Angler gemeinsam 150.400 Jungaale in der Schlei in Schleswig-Holstein aus. Im Frühjahr hatten sie bereits 532.000 Glasaale (kleine Aale von nur rund 0,33 Gramm) in neun verschiedenen Gewässern im Bundesland ausgesetzt. Auf die Schlei entfielen davon bereits 350.000 Glasaale. Mit den bereits etwas größeren, fünf Gramm schweren Jungaalen, die beim Aalutsetten in de Schlie ausgewildert werden, sind es also über eine halbe Million Jungaale, die dieses Jahr ihren Weg in die Schlei finden.
Aalutsetten in de Schlie könnte noch mehr erreichen
Insgesamt haben die Aale einen Wert von fast 80.000 Euro. Davon werden 60 Prozent über die Fischereiabgabe und dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds finanziert. Die verbleibenden 40 Prozent stammen aus privaten Spenden. Olaf Jensen, selbst Schleifischer und Mitorganisator des Aalutsettens, hält es für mögllich, noch mehr Aale auszuwildern. Dabei verweist auf andere Bundesländer. „Wenn man sich hier im Land dazu durchringen könne, den Fördersatz wie in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf bis zu 80 Prozent zu erhöhen, könnten wir mit denselben Mitteln doppelt so viele Aale aussetzen“, heißt es von seiner Seite in der Pressemitteillung zum Aalutsetten in der Schlie.
In diesem Jahr begleitete Niclas Herbst, schleswig-holsteinischer Europaabgeordneter, das Aalutsetten in de Schlie als Ehrengast. Er setzt sich im Fischereiausschuss des EU-Parlaments für den Erhalt des Aals und der Aalfischerei ein. Auch Peter Harry Carstensen, ehemaliger Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, war mit von der Partie. Außerdem zeigte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) in einem Schaukochen, welchen konkreten Nutzen der Schutz der Aale hat. Wild gefangener Fisch ist schließlich nicht nur gesund, sondern kann auch eine gute Klima- und Umweltbilanz aufweisen.
Investieren und den Aalen helfen: Die Aal-Aktie
Seit 2019 kann man dem Aalbesatz helfen, indem man Aal-Aktien kauft. Der Gegenwert dieser Aktien wird in Glasaale investiert – die Dividende geht also an die Natur. Sie können Aktien im Wert von 20, 50 und 100 Euro kaufen. Sie sind online oder bei regionalen Gastronomen erhältlich. Weitere Informationen unter www.aalaktie.de