Zwei kanadische Jäger machten Anfang dieses Jahres einen merkwürdigen Fund an der Küste von Nova Scotia. Während sie auf Cape Breton Island jagten, fiel ihnen ein Schwarm von Möwen auf, der über einem Teil des Strandes kreiste. Dort fanden die Jäger hunderte toter Fische, alle von derselben Art: Streifenbarsche (oder auch Felsenbarsche, Striped Bass) der Gattung Morona saxatilis. Der Grund dafür ist noch ungewiss, ein Experte vermutet jedoch, dass ein Kälteschock die Fische getötet haben muss.
Weit und breit nur tote Streifenbarsche
„Ich habe keine anderen Arten als Streifenbarsche gesehen“, sagte einer der beiden Jäger im Gespräch mit der örtlichen Presse. „Einige waren nur 15 Zentimeter lang, andere länger als einen Meter.“ Er machte eine Videoaufnahme des kuriosen Fundes. Keiner der Fische sei verletzt gewesen, auch der Gestank von Verwesung habe gefehlt. Die Fische schienen frisch, hatten leuchtend rote Kiemen, als wären sie erst vor kürzester Zeit gestorben. Wie viele es genau waren, konnten die Jäger nicht sagen, da der Wind beständig Fische an den Strand und unter das Eis spülte.
Video trimmed for size. We were contact by a resident to have it address. Huge fish kill. @DFO_MAR @NSFisheries a call went to Dfo but closed, 6 fish were taken to have for a exam if Dfo wants them from the resident. @CBPost_Jessica @SaltWireNetwork @CTVAtlantic pic.twitter.com/FpO9aHOA5v
— Port Morien Wildlife Association (@MorienPort) January 3, 2022
Die zuständige Umweltbehörde Fisheries and Oceans Canada (DFO) inspizierte den Ort des Geschehens am 4. Januar. Auch sie konnte den Grund für das massenhafte Sterben der Streifenbarsche nicht sofort bestimmen, industrielle Verschmutzung jedoch ausschließen.
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Experte vermutet Kälteschock als Ursache
Meeresbiologe Trevor Avery von der Universität von Nova Scotia ist sich indes sicher, woran es gelegen haben muss. Für ihn ist ein sogenannter „Super Chill“, salopp übersetzt ein Kälteschock, für das Sterben der Fische verantwortlich. Es handle sich dabei um ein natürliches Phänomen, das gelegentlich passiert, wenn es zu schnellen Temperaturstürzen kommt. Kaltes Wetter lässt dabei die Wassertemperatur rapide sinken. Die Fische befinden sich von einem Moment auf den anderen in einer völlig anderen Umgebung, sie werden gelähmt und sterben. „Es kann nichts anderes gewesen sein“, erklärte Avery. Es seien nur Streifenbarsche betroffen gewesen, da sie sich im Hafenbecken aufgehalten hätten. Dort vermischten sich kaltes und warmes Wasser – und töteten die Fische womöglich binnen kürzester Zeit.
Quelle: Outdoor Life, SaltWire