Eine Gruppe von Anglern aus dem US-Bundesstaat Wisconsin hatte es sich beim Angeln an einem der Großen Seen auf dem Eis gemütlich gemacht – doch der Untergrund war alles andere als sicher. Die Eisscholle löste sich vom Ufer und trieb auf den Lake Michigan hinaus. Aus entspanntem Angeln wurde plötzlich Lebensgefahr. Doch mit Rettungsbooten der US-Küstenwache, einem Sheriff sowie Feuerwehrleuten aus der Umgebung konnten die Eisangler gerettet werden.
Eisangler mit Luftkissenbooten gerettet
Als Hilfe eintraf, befand sich die treibende Eisscholle schon 650 Meter vom Ufer des Lake Michigan entfernt. Die Rettungskräfte nutzen spezielle Luftkissenboote, um die rund 40 Angler zu erreichen. Damit konnten sie sowohl das Wasser als auch das Brucheis auf dem See überqueren.
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Dass Eisangler aus einer misslichen oder gar gefährlichen Lage gerettet werden müssen, kommt an den Großen Seen der USA nicht selten vor. Fast jedes Jahr passiert es Anglern, dass sie sich einen scheinbar sicheren Platz aussuchen, der sich dann selbstständig macht und aufs Wasser hinaustreibt. Bei diesem „Ice Shove“ (salopp übersetzt etwa „Eis schieben“) genannten Phänomen treiben Wind und Wasser eine große Eisscholle ans Ufer. Sie macht zunächst den Anschein, dass es sich um sicheren Untergrund handelt, nur um kurz darauf von der Strömung erfasst und wieder hinausgetrieben zu werden. Schon im vergangenen Jahr mussten Rettungskräfte 66 Angler von einer abtreibenden Scholle retten.
Der Lake Michigan ist größer als die Schweiz
Eisangler sollten auf jeden Fall ein aufgeladenes Handy dabei haben. Auch sollten sie aufmerksam sein, wenn sich die Wetterbedingungen oder die Windrichtungen verändern – denn manchmal hängt ihr Leben davon ab.
Der Lake Michigan (bzw. Michigansee) ist einer der fünf Großen Seen in den USA. Mit etwa 58.000 Quadratkilometern an Oberfläche ist er etwa anderthalbmal so groß wie die gesamte Schweiz. Der Bodensee würde mehr als einhundertmal in den Lake Michigan hineinpassen. Allein die Vorstellung, auf einem Gewässer solcher Ausmaße hilflos dahinzutreiben, dürfte nicht nur bei Anglern Angst auslösen. Glücklicherweise kamen die Eisangler, die gerettet wurden, mit dem Schrecken davon.
Quelle: Field & Stream